Beim MotoE-Grand Prix in Barcelona schaffte es Dominique Aegerter im 6-Runden-Sprint als Zweiter erneut aufs Podest. Der Schweizer liegt jetzt nur noch 1 Punkt hinter Gesamtleader Alessandro Zaccone (I).

Anders als beim letzten MotoE-Rennen vor drei Wochen in Le Mans, als die Startaufstellung wegen regnerischem Wetter in einer 15-minütigen Session ermittelt wurde, konnten sich in Barcelona alle Teilnehmer der Elektrobike-Serie auf eine spannende E-Pole am Samstagnachmittag konzentrieren. In diesem Format hat jeder Fahrer nur eine fliegende Runde zur Verfügung, in der alles auf den Punkt gebracht werden muss. Mit einer fast perfekten Runde schaffte es Dynavolt-Intact Fahrer Dominique Aegerter als Dritter in die erste Startreihe.

Erste Startreihe

«Ich freue mich sehr über die erste Startreihe», erzählte der Rohrbacher. «Die Umstellung vom Supersport-WM-Bike, mit dem ich vor einer Woche in Estoril gewonnen habe, nur wenige Tage später auf die MotoE-Maschine war aber schwieriger als angenommen. Wir sind aber ruhig geblieben und so haben wir uns mit jeder Session gut gesteigert. Die erste Startreihe wird sicherlich eine grosse Hilfe sein, um von Anfang an in der Spitzengruppe zu sein und dann bis ins Ziel um den Sieg ein Wörtchen mitzureden.»

Endlich wieder Zuschauer

Genauso kam es auch. 20’000 Zuschauer erlebten am Sonntag das Rennen live vor Ort. Nach einiger Verwirrung, weil wegen technischen Problemen bei Pole-Mann Eric Granados Maschine der Start um einige Minuten verschoben werden musste, begann Aegerter das Rennen stark und bog als Führender in die erste Kurve ein. Im nur 6 Runden dauernden Rennen war Aegerter ständig unter den Top-3 klassiert, während einige Favoriten – darunter Granado und der bisherige Gesamtzweite Mattia Casadei, stürzten. Im Finale konnte Aegerter (30) zwar den Spanier Miquel Pons nicht am Sieg hindern, hielt aber den erfahrenen Jordi Torres hinter sich. Dank den 20 Punkten für den 2. Rang liegt Aegerter nun nur noch einen einzigen Punkt hinter Leader Alessandro Zaccone (I).

«Ein kleiner Fehler kostete vielleicht den Sieg»

Aegerter war zufrieden: «Ich freue mich riesig über die 20 Punkte. Auf der anderen Seite ärgere ich mich ein wenig über einen kleinen Fehler, der mir die Chance auf den Sieg genommen hat. Es war aber von Beginn an ein interessantes Rennen, es gab viele Positionskämpfe. Schon am Start wurde es spannend, als die Startprozedur etwas verzögert wurde, weil ein Fahrer von der Startaufstellung raus musste. Ich habe es aber geschafft, immer konzentriert zu bleiben und war auch jederzeit für alles vorbereitet. Ich wollte auch so viele Runden wie möglich in Führung bleiben. Doch als ich überholt wurde, habe ich einen kleinen Fehler gemacht. Ab diesem Zeitpunkt habe ich nur noch versucht, den zweiten Platz zu verteidigen. Das ist mir auch gut gelungen. Ich habe gespürt, dass hinter mir andere Fahrer sind. Also habe ich in der letzten Runde versucht, sehr clever zu fahren, anstatt den Führenden noch einzuholen und zu attackieren. Ich habe dabei ein wenig an die Meisterschaft gedacht.»

In Gedanken bei Jason Dupasquier

Aegerter meinte zusammenfassend: «Das Intact-Team hat mir wieder ein Motorrad hingestellt, mit dem ich um das Podium kämpfen konnte. Darüber hinaus war es sehr schön, wieder Fans live an der Rennstrecke zu haben. Ich habe auch einige Schweizer Flaggen gesehen. Das freut mich, dass meine Landsleute auch die MotoE-Klasse verfolgen und mich anfeuern. Der zweite Platz ist zudem ein schöner Abschluss einer schwierigen und traurigen Woche. Ich denke, wir alle sind an diesem Wochenende mit den Gedanken bei Jason Dupasquier gewesen und für ihn gefahren. Auch wenn es anfänglich nicht leichtgefallen ist, der Rennsport geht weiter. In einer Woche wartet in Misano die nächste Aufgabe in der Supersport-WM auf mich.»

Resultate MotoE-Weltcup Barcelona

Weltcup-Stand