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Hintergrund: Kawasakis neues Kompressor-Motorrad

Die Grünen bringen ein neues Super-Naked Bike mit Kompressoraufladung das morgen, am 23.10., in Tokyo erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert wird (in Kürze auf moto.ch).

Das erste Kompressor-Projekt, hat Kawasaki mit der Ninja H2 gestartet und in Serie gebaut. Das Projekt H2 hat das Wissen, die Fähigkeiten und Erfahrungen von Experten aus den Bereichen Luft-, Raumfahrt- und Gasturbinentechnik sowie weiteren High-Tech-Abteilungen von Kawasaki Heavy Industries in einem einzigartigen Konzept vereint. Ihr Kompressor schaufelt bis zu 200 Liter Luft pro Sekunde in die Brennräume des 998-ccm-Vierzylinders. Der Impeller dreht sich dann mit 140 000 Umdrehungen – also zehnmal schneller als die Kurbelwelle. Die maximale Einströmgeschwindigkeit der Luft erreicht am Einlass des Ram-Air-Systems 100 Meter pro Sekunde, 1000 Prozent mehr als bei einem konventionellen Motor. Jetzt fliesst dieses Know-How, wie bereits seit längerer Zeit angekündigt in grösserer Breite in die Modellpolitik Kawasakis ein. Die H2 und H2 SX-Modelle wurden beide mit hochwertigen Fahrwerkskomponenten und Bremsen ausgeliefert und waren demnach nicht ganz günstig. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich auch die neue Kompressor-Z im Premium-Segment einreihen wird.

 

 

Mehr Leistung, weniger Emissionen

Die Leistungssteigerung der Verbrennungsmotoren durch eine erhöhte Luftzufuhr ermöglicht kleinere Motorauslegungen mit verbesserter Leistung. Die Fahrzeughersteller wählen dabei zwischen zwei Technologien: Abgasturbolader und Kompressor. Während beim Turbolader das Abgas als Antrieb fungiert, werden beim Kompressor synchronisierte Rotoren über die Kurbelwelle vom Motor angetrieben. Im Vergleich zum Abgasturbolader reduziert der Kompressor gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch und Emissionsausstoss – vor allem Partikelmasse und Stickoxide werden während der Beschleunigungsphase um bis zu 50 % reduziert.

 

 

 

Drückeberger: Die Kawasaki H2-Modelle und ihr mechanischer Lader

Der Schweizer Ingenieur Alfred Büchi war der erste, der die Motorleistung mithilfe von komprimierter, zusätzlich zugeführter Luft steigerte. Das war 1905 mit einem Abgas-Turbolader. Ab Mitte der 1920er-Jahre setzte sich jedoch der mechanische Lader durch. Dessen Rotor wird nicht wie beim Turbo vom Abgasstrom angetrieben, sondern ist mit dem Kurbeltrieb verbunden. Während die Technik im Automobilbau bereits 1921 mit Daimler-Benz erstmals in einem Serienfahrzeug einzog, hielt sich die Motorradszene, abgesehen von Renneinsätzen, etwa die Kompressor-BMW RS 500 aus den Dreissigern, damit bislang zurück.

 

Die H2-Baureihe verwendet einen von Kawasaki selbst entwickelten Kompressor nach dem Zentrifugalprinzip. Der kommt ohne Ladeluftkühler und zusätzliche Schmierstoffzufuhr aus und sitzt mittig hinter der Zylinderbank, wodurch er die komprimierte Ansaugluft auf alle vier Zylinder gleichmässig verteilen kann. Dieser wurde so abgestimmt, dass er einerseits aus dem Drehzahlkeller heraus aktiv wird, aber auch bis in den roten Bereich für spektakuläre Leistungsschübe sorgt. Selbst bei der offenen H2 R wird dieser Vorwärtsdrang bei 360 km/h elektronisch abgeriegelt.

 

 

 

Video: Turbo oder Kompressor?

 

 

360 km/h und 326 PS dank Kompressor-Technologie:

Kawasaki H2 / H2R – Quantensprung

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