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Dakar: Monnin hats bald geschafft!

Die letzten Etappen krempelten die Dakar-Rangliste nochmals um. Viele hats erwischt: Nach Matthias Walkner (KTM) und Adrien Van Beveren (Yamaha) ist nun wieder Sam Sunderland (GasGas) in Führung. Der Schweizer Nicolas Monnin (Honda) stand kurz vor dem Aus, jetzt steht er kurz vor seiner ersten Dakar-Zielankunft.

Das grosse Ziel des 52-jährigen Neuenburgers Nicolas Monnin (Honda) ist die Zielankunft an der Dakar Rallye. 2016 war er früh wegen eines Sturzes ausgeschieden. Dieses Jahr scheiterte sein Traum beinahe an technischen Problemen. Doch der «Sumo» genannte Rallye-Routinier kämpfte sich wacker durch und ist weiterhin im Rennen.

 

Monnin bleibt in der Wüste stehen

Die neunte Etappe am Dienstag hatte es in sich und hätte Monnins Traum fast begraben: «Das war mein schlimmster Tag an der Dakar! Alles lief nach Plan. Wir kurvten durch Canyons in einer grandiosen Kulisse. Es bereitete mir viel Spass. Als ich in eine technisch anspruchsvollere Zone mit vielen Steinen kam, stellte der Motor plötzlich ab. Ich versuchte, den Einzylinder wieder zu starten, bis die Batterie leer war. Dann habe ich die Überbrückungskabel ausgepackt und auf einen Fahrer gewartet, der mir helfen kann. Darauf bin ich sehr vorsichtig gefahren, um nicht zu stürzen und vor allem, um den Motor nicht abzuwürgen. Nach dem Tankstopp konnte der Motor aber erneut erst nach unzähligen Versuchen gestartet werden. Dann kamen die Dünen, ich blieb in einer Mulde stecken und natürlich ging der Motor aus! Ich konnte ihn wieder starten, was darauf hinwies, dass es keine Batterieproblem war. Leider blieb ich nach wenigen Kilometern aber erneut stehen. Dann kam der Rennleiter David Castera mit dem Helikopter. Er brachte mich mit Hilfe einiger anderer Fahrer auf eine einfachere Route. 1400 m vor dem Ziel der Sonderprüfung war dann endgültig fertig.»

 

Monnin blieb mitten in der Wüste stehen. Der Motor war aus und konnte nicht mehr gestartet werden. Bild: Rally Zone

 

Helikopterflug und Prix Courage

Die Bilder aus dem französischen Fernsehen (France 4) des niedergeschlagenen Monnins, der kämpft und das Motorrad schiebt, zeigten die Emotionslage des Schweizer eindrücklich. Monnin: «Die Moral war an einem wirklich sehr, sehr niedrigen Punkt.» Monnin stöhnte, schimpfte und rief immer wieder: «Ich will an dieser Rallye ein Finisher sein!» Monnin schaffte es ins Ziel der Spezial. Von da wurde der Töff per Helikopter zurück ins Biwak gebracht. Im Biwak wurde Monnin dann mit dem «Prix Courage» für seine ausserordentliche Leistung geehrt. Monnin: «Wir müssen den Motor wechseln und hoffen, dass damit das Problem behoben ist. Keine Ahnung was passiert ist. Ich werde eine hohe Zeitstrafe bekommen, das ist klar. Aber es ist mir egal, ich bin noch im Rennen und kann hoffen, mein Ziel zu erreichen: Dakar-Finisher!»

 

 

Problem gelöst?

Mit einer Strafzeit von sieben Stunden ging das Rennen am nächsten Tag mit Etappe 10 für den Schweizer weiter. Im Gesamtklassement belegte er Rang 117.

 

Monnin: «Das Team hat bis spät in die Nacht gearbeitet und um 3:15 Uhr war schon wieder Tagwache. Auf den ersten 100 km fuhr ich den Motor ein. Den ganz Tag sehr fuhr ich sehr aufmerksam und lauschte nach auffälligen Geräuschen. Ich war etwas am Limit wegen gestern aber alles ging gut. Ich machte keine Navigationsfehler und genoss die unglaubliche Landschaft – wie auf einem anderen Planeten.» erklärte Monnin im Etappenziel. «Jetzt muss ich mich auf Etappe 11 vorbereiten, die soll schwierig werden!» – Rang 116 im Gesamtklassement.

 

Und auch Etappe 11 meisterte der Honda-Pilot auf Rang 112 und verbesserte sich im Gesamtklassement auf Rang 111, mit 4,5 Stunden Rückstand auf den 110. und 38,5 Sunden auf den Dakar-Leader.

 

Nicolas Monnin ist von der Landschaft begeistert und auf bestem Weg, seinen Traum zu vollenden. Bild; Rally Zone

 

Wechselnde Favoriten

Der kurzfristige Dakar-Leader KTM-Star Matthias Walkner (Sieger von 2018) verlor auf Etappe 10 mehr als 15 Minuten auf Sieger Toby Price (KTM). Vorjahressieger Kevin Benavides (KTM) schied in aussichtsreicher Position mit technischen Problemen aus. Adrien Van Beveren (Yamaha) sicherte sich mit Rang 4 die Dakar-Führung mit 6 Minuten Vorsprung auf Sam Sunderland (GasGas).

 

Sam Sunderland (GasGas) hat die Gesamtführung auf der entscheidenden Etappe 11 wieder übernommen und ist auf bestem Weg zum ersten Dakar-Sieg. Bild: Rally Zone

 

Auf Etappe 11 verblassten die Hoffnungen von Yamaha auf den ersten Dakar-Triumph seit Stéphane Peterhansel 1998. Van Beveren zeigte am Donnerstag Nerven und verlor über 21 Minuten auf Etappensieger Benavides, der mit 15 Stunden Strafzeit das Rennen fortsetzten durfte. Es war der Tag von Sunderland, dem Sieger von 2017: Der Brite verlor nur gerade 4 Sekunden auf Benavides und führt die Dakar vor dem kurzen, letzten Tag mit knapp 7 Minuten vor Pablo Quintanilla (Honda) an. Walkner liegt auf Rang 3 nur gut 20 Sekunden hinter dem Chilenen. Van Beveren hat auf Rang 4 mit 15 Minuten Rückstand nur noch theoretische Chancen.

Alle Resultate auf der Homepage der Dakar.

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