BMW S 1000 RR – Fahrbericht und Testvideo!
BMW hat die wegweisende und bis heute auf dem Markt erfolgreiche S1000RR komplett neu aufgelegt. 11 kg weniger und 10 PS mehr sind die trockenen Eckdaten. Wie viel mehr dahintersteckt, durften wir auf dem Circuito do Estoril erleben.
Die erste BMW S 1000 RR hat 2009 eine neue Ära eingeläutet. Sie war mit ABS, Traktionskontrolle und sagenhafter Leistung von offiziell 193 PS – effektiv waren es meist gegen 200 PS – absolut bahnbrechend.
Dritte Generation: Touchdown in Estoril
Jetzt haben die Deutschen ihr Prestige-Bike komplett neu aufgelegt und sorgen erneut mit einer Vielzahl revolutionärer Lösungen für viel Aufsehen. In Portugal wurde das neue Wunderwerk der Fachpresse präsentiert.
Die ab 19 750 Franken erhältliche Granate leistet offiziell 207 PS – BMW übt sich weiter in Understatement. Die Testmaschine mit M-Paket (CHF 4070.-) und semiaktivem Fahrwerk (CHF 810.-) wog dank Karbonrädern und leichter Batterie vollgetankt nur gerade 193,5 kg (Serie 197 kg).
Ihr Reihenvierzylinder verfügt über ein ShiftCam-System mit zwei Nockenprofilen für die Einlassventile. Die Teillastnocke sorgt für viel Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich, die Vollastnocke mit spitzerem Profil für mehr Hub für maximale Power. Bei exakt 9000/min wird über ein Schiebesegment die Vollastnocke aktiv. Ab 5500/min bis 14600/min stehen nun stets über 100 Nm an, die bei 10500/min in 113 Nm gipfeln.
Elektronik-Selbststudium
Neben den vier serienmässigen, definierten Fahrmodi gibt es mit den Fahrmodi Pro drei frei konfigurierbare Race-Modi, in denen sich Gasannahme, ABS, Traktionskontrolle, Motorbremse, Wheeliekontrolle und Fahrwerksdämpfung vorne, sowie Einwärts- und Auswärtsdämpfung hinten separat einstellen lassen.
Neue Leichtigkeit
Sportlich sitzt man auf der schmalen BMW. Geradezu spielerisch fühlt sich das Handling an, womit BMW diesbezüglich zur Konkurrenz aufgeschlossen hat. Für einen sauberen Strich müssen die Gewichtsverlagerungen auf dem Töff aber auch präziser ausgeführt werden. Dann gehen jedoch auch längere Turns weitgehend ermüdungsfrei.
Pure Power
Respektvoll lasse ich die gewachsene Pferde-Herde los. Ständig signalisieren Leuchten im Cockpit die Eingriffe der Elektronik. Gleichzeitig gilt es noch die Strecke kennen zu lernen – irgendwie ist mein Ritt in Estoril noch keine runde Sache.
Mit der Ruhe kommt die Kraft
Jetzt gilt es umzudenken! Also schalte ich mit dem Blipper vor den Kurven einen Gang weniger runter. Erst jetzt kommen die Vorteile der neuen ShiftCam voll zum Tragen. Denn ich spare viele Schaltmanöver, habe aber dennoch stets mehr als genug Leistung zur Verfügung, kann diese fein dosieren und bringe mehr Ruhe und Präzision in meine Fahrt.
Genial, den Leistungsüberfluss derart in Ruhe ummünzen zu können!