Arai RX-7V Evo – ähnliche Optik, neue Norm
Arai hat den Sport- und Rennstreckenhelm RX-7V unter dem Namen Arai RX-7V Evo neu aufgelegt. Optisch unterscheidet er sich kaum von seinem Vorgänger, aber er erfüllt bereits die neue Helm-Norm ECE R 22-06.
Das vielleicht auffälligste Merkmal der 2022er Variante des Sporthelmes Arai RX-7V EVO ist, dass er höchstens von Spezialisten vom Vorgängermodell unterschieden werden kann. Die erkennen womöglich die verbesserte Belüftung des Premium-Helms. Was aber nicht bedeutet, dass sich nichts geändert hat. Der neue Kopfschutz der Japaner trägt nämlich einen neuen Aufkleber. Einen, der es in sich hat, einer der besagt, dass er die neue Prüfnorm ECE R 22-06 erfüllt.
20 Jahre im Einsatz
Die Vorgänger-Norm 22-05 existiert seit 20 Jahren. Renommierte Hersteller betonen seit langem, dass sie eigene, meist strengere Tests durchführen und die in die Jahre gekommene Norm übererfüllen. In seiner Pressemitteilung zum nach ECE R 22-06 RX-7V Evo geht Arai allerdings nicht darauf ein, ob und allenfalls wie nachgebessert werden musste. Eines ist aber sicher. Die neue Norm, die ab Mitte 2023 für alle neu hergestellten Helme verpflichtend ist, stellt eine markant höhere Hürde für sichere Motorradhelme da.
Viele Neuerungen
Das Prüfverfahren gemässe UNO-Regeln (ECE steht zwar für Economic Commission for Europe, basiert aber auf einer UNO-Vereinbarung) setzt bei 22-06 unter anderem an folgenden Punkten an:
- Die möglichen Aufschlag-Punkte beim Falltest wurden vervielfacht. Damit ist es für einen Hersteller nicht mehr möglich, der Helmschale nur punktuell höchste Festigkeit zu verpassen.
- Neu gibt es zusätzlich zur Standard-Aufprallgeschwindigkeit einen mit höherem Speed. Statt aus 2.87 m fällt dann der Helm aus 3.43 m Höhe auf den Amboss.
- Aufschlag auf einen um 45 ° angeschrägten Amboss, um die Rotationskräfte zu messen.
- Die Prüftemperatur für kalte Helme beträgt nur noch -10 °C statt -20; das könnte Dämpfungsmaterialien mit besseren Eigenschaften bei normalen Töffklimata erlauben.
- Klapphelme und Jethelme mit angeflanschtem Kinnteil werden künftig mit und ohne Kinnschutz oder aufgeklapptem Kinnteil geprüft.
- Strenger geworden sind die Anforderungen an Visiere und Visiermechanik.
- Eingebaute Sonnenvisiere werden auf Farbechtheit getestet.
Arai setzt wie gewohnt auf eine betont runde Schalenform, weil damit, so die Idee, der Kontakt vom Helm mit dem Untergrund bestmöglich in ein Abgleiten übergeht und damit den Aufprall mindert. Der Arai RX-7V EVO ist unifarben ab Fr. 999.— zu haben.