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Donington: Aegerter fehlte das Vertrauen

Auf Donington hatte sich Domi Aegerter gefreut, doch das englische Wetter spielte ihm nicht in die Karten: Bisher magerste Ausbeute in der Superbike-Rookie-Saison und in der WM-Tabelle zwei Plätze abgerutscht!

Das sagenumwobene englische Wetter hat Superbike-Rookie Dominique Aegerter (Yamaha) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf die neu asphaltierte Piste im Donington Park hatte sich der Supersport-Weltmeister von 2021 und 2022 gefreut. Vor einem Jahr hatte Agerter in Donington zwei Siege eingefahren und er hoffte, auch auf der Yamaha R1 bald ein gutes Gefühl für die Strecke zu finden.

 

Englisches Wetter

«Leider hat das Wetter am Freitag nicht mitgespielt», erklärte Aegerter später. «Am Morgen reichte es für ein paar Runden im Trockenen, obwohl es immer wieder leicht nieselte. Da habe ich nicht sehr gepusht, denn bei solchen Bedingungen ist es immer ein bisschen riskant. Im zweiten Training sind wir mit Regenreifen rausgegangen, um ein Gefühl zu bekommen. Aber das hat absolut nichts gebracht, denn die Strecke war halb nass und halb trocken.»

 

Donington: Die Trainings im Halbnassen brachten Aegerter kaum etwas und verhinderten die Findung einer passenden Rennabstimmung.

 

Nach Rang 18 am Freitag hoffte Aegerter, in FP3 am Samstag eine Rennabstimmung erarbeiten zu können. Doch auch da war es noch halb nass von den nächtlichen Regenschauern. Es blieben nur ­wenige Runden zur Vorbereitung auf die Superpole, in der sich Aegerter mit einem späten Reifenwechsel in letzter Sekunde noch Startplatz 6 ergatterte.

Öl gerochen, Vertrauen verloren

In der Startphase von Rennen 1 fiel Aegerter auf ­Position 8 zurück, hielt sich lange in den Top 10, aus denen er schliesslich aber doch verdrängt wurde. «Der Grip liess allmählich nach. Auch körperlich habe ich ein wenig gelitten, denn die 23 Runden waren sehr anstrengend. Am Ende sah ich, dass am Motorrad von Phillip Öttl etwas kaputt war. Es hat geraucht, und man konnte es auch riechen. Das hat mich so irritiert, dass ich in einer Kurve zwei Meter zu spät gebremst habe und Angst hatte, den Eingang der Kurve zu verpassen. Deshalb bin ich ins Kiesbett gedonnert. Diese Unachtsamkeit hat mich zwei Plätze gekostet. Dieser Fehler geht auf meine Kappe», entschuldigte sich Aegerter der in Donington im ersten schliesslich als Zwölfter ins Ziel kam.

 

Philipp Öttl (5) zog an Aegerter (77) zog an Aegerter vorbei rollte zuletzt aber mit technischen Problem aus. Aegerter war irritiert und musste auch durchs Kiesbett.

Zwei Reihen zurück

Im Superpole-Rennen kam Aegerter gut aus der zweiten Reihe weg, verlor aber noch in der ersten Runde zwei Plätze. In den folgenden Duellen unterlag der Schweizer seinen Gegner leider zu oft und erreichte das Ziel auf dem enttäuschenden elften Rang. Aegerter: «Im Warm-up hatten wir einen ­weicheren Reifen probiert. Mit der angepassten ­Abstimmung war es aber schwierig, vernünftige Schlüsse zu ziehen. Fürs Superpole-Rennen entschieden wir uns deshalb für einen Kompromiss, mit dem ich mich aber nicht ganz so wohl fühlte. Also haben wir fürs zweite Rennen nochmals in die Trickkiste gegriffen.»

 

Aegerter legte sich in Donington ins Zeug, kam aber doch immer wieder in Bedrängnis; hier von Axel Bassani und Philipp Öttl.

 

Mit seinem elften Rang im Superpole-Rennen war Aegerter aber in die vierte Startreihe zurückgerutscht. Mit einem guten Start verbesserte sich der 32-Jährige auf Rang 9, den er lange wacker verteidigte. Zuletzt fiel er aber doch wieder auf Rang 11 zurück. «Fürs zweite Rennen ist uns eine Verbesserung gelungen, mit der wir konstanter wurden. Doch uns fehlten einfach die Rennsimulation vom Freitag und auch die Grundabstimmung, was die Elektronik betrifft. Erst im Rennen haben wir herausgefunden, wo wir den Hebel hätten ansetzen können. Die Platzierung ist enttäuschend, aber ich hatte nie das nötige Vertrauen», erklärt Aegerter nach dem Donington-Wochenende, will am übernächsten Wochenende in Imola (I) aber seine nächste Chance nutzen.

Bautistas erneute Machtdemonstration

Für Donington hatten sich Toprak Razgatlioglu (Yamaha), der hier 2022 dreimal gewonnen hatte, und Lokalmatador Jonathan Rea (Kawasaki) viel ausgerechnet. Immerhin lag der letzte Ducati-Sieg hier 12 Jahre zurück. Doch das hinderte Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) nicht daran, sich auch hier in Rennen 1 durchzusetzen. Der Sieg von Razgatlioglu im Superpole-Rennen war diese Saison erst das zweite Mal, dass Bautista einen Sieg hergeben musste. Wie in bisher allen Hauptrennen hiess der klare Sieger jedoch auch in Rennen 2 wieder Bautista. Wer soll den Spanier auf der Ducati stoppen?

 

Auch wenn ihm Toprak Razgatlioglu (54) wieder einen Sieg streitig machte und auch Jonathan Rea (65) in Donington eine harte Nuss war, war Alvaro Bautistas (verdeckt) Dominanz auch in England klar.

Resultate

Rennen 1

Superpole Rennen

Rennen 2

WM-Stand

Revisión general
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