Aegerter: Aufschwung und Fall
Dominique Aegerter hatte in Magny-Cours anfänglich Probleme, steigerte sich aber bald beachtlich. In Rennen 2 wurde er früh abgeräumt und konnte beim Neustart nicht mehr mittun.
In der fast sechswöchigen Sommerpause hatte sich einiges getan: Dominique Aegerter (Yamaha) musste noch zweimal am Arm operiert werden, lag eine Woche mit einer Infektion im Spital und erhielt vom Werk eine Vertragsverlängerung für 2024. Die Hoffnungen auf den Platz des zu BMW wechselnden Toprak Razgatlioglu im Yamaha-Werksteam platzten aber kurz vor der Wiederaufnahme des Rennbetriebs in der Superbike-WM.
Rea wechselt zu Yamaha
Den Platz neben Andrea Locatelli im Yamaha-Werksteam wird stattdessen überraschend Jonathan Rea (36) einnehmen. Der Evergreen wechselt nach neun Jahren bei Kawasaki und sechs WM-Titeln in Folge zu Yamaha, wo er einen Vertrag bis 2025 unterzeichnet hat. Damit ist klar, dass Aegerter weiterhin im GRT-Yamaha-Team bleiben wird, mit dessen Crew er sich bereits bestens versteht.
Vorsätze und erste Schwierigkeiten
Aegerter hat sich für die zweite Saisonhälfte viel vorgenommen: „Ich mag Magny-Cours und konnte dort bereits einige Erfolge feiern. Die Sommerpause war mir fast zu lang. Aber jetzt bin ich froh, mein Bike wiederzusehen und natürlich auch mein Team. Das Ziel für den Rest der Saison ist es, sich wieder zu verbessern und konstant in den Top 10 zu sein.“
Das gelang Aegerter in den Freitag-Trainings mit den Plätzen 14 und 16, von einem Motorschaden eingebremst, allerdings noch nicht. Erst am Samstag konnte er seinen Rückstand in der Superpole auf 1,1 sec runterdrücken, musste sich mit Rang 12 aber in der vierten Reihe aufstellen.
Kampf gegen Bautista
In Rennen 1 reihte sich der 32-jährige Schweizer an 13. Position ein, arbeitete sich dann aber bis auf Rang 10 vor. Die angestrebte Top-10-Platzierung machte ihm in der letzten Runde aber Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) streitig. Der Spanier war in der zweiten Runde in Führung liegend mit technischem Problem stehen geblieben, konnte am Ende des Feldes weiterfahren und holte sich schliesslich Rang 10. Aegerter: „Ich hatte keine Chance gegen Bautista. Aber das Wichtigste ist, dass ich mich körperlich in sehr guter Verfassung fühle. Wichtig war auch das Rennen beenden zu können und Daten für morgen zu sammeln. Für das Warm-up haben wir ein paar Ideen, die helfen könnten, das Bike weiter zu verbessern. Ich hoffe, wir können uns im Superpole.Rennen verbessern, um am Nachmittag in der Lage zu sein, mit der Gruppe zu kämpfen, die heute auf den Plätzen fünf bis acht ins Ziel kam.“
Zurück in alter Frische
Am Sonntag machte Aegerter im Superpole-Rennen bereits in der ersten Runde einige Plätze gut und fuhr in den verbleibenden 9 Runden stark auf Rang 6 vor. „Damit egalisierte ich mein bisher bestes Ergebnis in einem Superpole Race„, strahlte Aegerter, der in Rennen 2 damit aus Reihe 2 starten durfte.
Sturz vereitelt Top 10-Resultat
Aegerter verteidigte in Rennen 2 seine Position in den Top 10, wurde aber nach drei Runden von Scott Redding (BMW) abgeräumt. Da Aegerter auf der Strecke liegen blieb, wurde das Rennen abgebrochen und der Yamaha-Pilot als Auslöser des Abbruchs nicht mehr zum Neustart zugelassen.
Aegerter: „Ich kämpfte mit der Spitzengruppe, aber nach drei Runden wurde ich von hinten getroffen und stürzte. Ich wurde ins Medical Center gebracht und konnte beim Neustart nicht mehr antreten. Ich habe ein wenig Schmerzen im Ellbogen. Jetzt brauche ich etwas Ruhe, aber wir werden sicherlich die positiven Erfahrungen von hier mitnehmen, um in Aragon stark zu sein und unser Potenzial wieder zu zeigen.“
Razgatlioglu hatte die Siege in Rennen 1 und dem Sprintrennen eingefahren. In Rennen 2 lieferte er sich ein ausgiebiges Duell mit Bautista, musste den WM-Leader schliesslich aber ziehen lassen. Dennoch konnte der Türke in Frankreich 18 Punkte auf Bautista aufholen und seinen Rückstand bei drei verbleibenden WM-Runden auf 57 Punkte verkürzen.