14 Jahre Ducati Multistrada
14 Jahre Ducati Multistrada – Testnotizen aus der Vergangenheit:Von der luftgekühlten 1000 DS zur Multistrada 1200 S mit variabler Ventilsteuerung
TÖFF 06/03 und 11/03: Ducati Multistrada 1000 DS
Ihre Sitzposition ist ein Kompromiss zwischen sportivem Fahrerlebnis und langstreckentauglichen Komfortmerkmalen, während die Linienführung Anleihen von Designelementen der Supermoto-Szene verrät. Die Einarmschwinge dagegen entspricht dem Design der Ducati Supersportler. 992 ccm hatte sie, 84 PS und 84 Nm drückte sie ab. Ihr Konzept war tatsächlich begeisternd, der Verkaufserfolg noch nicht ganz. Ihr Design kam bei der Masse der Kunden nicht an. TÖFF-Testnotizen: «Die Duc ist der richtige Töff für Piloten, die auch mal gerne am Fahrwerk rumstellen. Die Bella Donna offenbart ihren gewaltigen Fun erst in der Hand von angefressenen Experten. Sie will bezwungen werden».
TÖFF 08/10: Ducati Multistrada 1200
Eine konzeptionell völlig neue Multistrada. Ihr Motor wurde auf Basis des Antriebs des Superbikes Ducati 1198 entwickelt. Mit 150 PS und 124,5 Nm eröffnete Ducati im Grossendurosegment eine eigene Liga. Die 1200 S sollte sich dank ihres prallen Elektronikpakets auf Knopfdruck in eine Renn- oder Reisemaschine, einen City- oder Geländeflitzer verwandeln können.TÖFF-Testnotizen: «Komfort, Windschild und Ergonomie sind über jeden Zweifel erhaben (…) Das steife Chassis ist besonders in schnellen Radien ein unprätentiöser Partner. Erst harte Bedingungen bringen bisher unentdeckte Schwächen der Multistrada an den Tag: Es hapert insbesondere an der einen Tick zu harten Gasannahme aus niedrigen Drehzahlen, die einen – egal ob im Touring- oder Sportmodus – den Scheitel enger Serpentinen schon mal etwas eckig ziehen lässt. Und bei Regen?Die eingenässten Reserveunterhosen in den Multistrada-Koffern hatten nichts mit unserer Fahrweise zu tun. Auch die Werk-Setups des elektronischen Fahrwerks sind den welligen Bögen des Passo di Valparola nicht immer gewachsen: Sportmodus viel zu hart, und im Touringmodus wippt der Hinternbei forscher Fahrweise kurz nach»
2015: Ducati Multistrada 1200 S mit DVT
DVT steht für Desmodromic Variable Timing – 2015 bekommt die Multistrada so eine variable Ventilsteuerung spendiert. Das Konstantfahrruckeln war so gut wie verschwunden und die harte Gasannahme deutlich entschärft. 10 PS und 11 Nm mehr gegenüber dem Vorgängermodell stehen auf der Habenseite.Manöverkritik der Nordschleifen-Legende Helmut Dähne: «Man hat vieles richtig gemacht bei der Multistrada S. Aber in Sachen
2017: Ducati Multistrada 1260 S mit 1262 Kubikzentimetern und geänderter Chassisgeometrie
Kernig, knackig, kraftvoll, flott. Das entscheidende Novum der nun folgenden Multistrada-Generation 2018 ist die gründlich geänderte Charakteristik genau dieses Motors: Denn jetzt steht den Ducatisti im Bereich zwischen 3500 und 5500 U/min ein bis zu 18 Prozent erstarktes Drehmoment zur Verfügung! Um die Multistrada motorisch aufzurüsten, griff man sich den 1262er-Testastretta der XDiavel. Obgleich sich die DVT-Motoren der Multistrada 1200 und der XDiavel sich eigentlich stark ähnelten, entfesselt zweiterer seine Leistung mit viel mehr Druck aus unteren Drehzahlen. Die Roten waren bei der aktuellen Modellpflegemassnahme ihrer Multi aber neben mehr nutzbarer Power auch auf bessere Fahrbarkeit und eine ausgewogenere Balance aus Agilität und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten aus. Dazu wurden die Schwinge verlängert und der Lenkkopfwinkel vergrössert.Flankierend haben die Bologneser die Gasannahme nochmals sanfter abgestimmt, einen neuen Gasgriff konstruiert und ein kleines Design-Update am Plastikkleid vorgenommen, leichtere Räder montiert und ein topmodernes TFT-Display mit Smartphone-Koppelung im Cockpit platziert. Dazu gibt es serienmässig einen Tempomaten, einen bidirektionalen Quickshifter und den bereits bekannten Funkschlüssel.Ausserdem erhält die 1260er einen neuen, von der Enduro inspirierten Sozius-Haltegriff.Der ausführliche Testbericht lest Ihr im aktuellen TÖFF-Magazin – Jetzt am Kiosk oder im Abo.