Aprilia bringt mit der RS 457 einen scharfen Renner mit 48 PS für die Führerscheinklasse A2. Am MotoGP in Misano wurde er von den MotoGP-Stars Aleix Espargaró und Maverick Viñales präsentiert.

Einen besseren Moment hätte Aprilia kaum finden können. Frisch von ihrem ersten historischen Doppelsieg in der MotoGP-Klasse in Barcelona (E) gekommen, stellten die Italiener am folgenden Grand-Prix-Wochenende in Misano (I) ein neues Sport-Modell für 18-Jährige vor. Werksfahrer Maverick Viñales fuhr es persönlich auf die Bühne.

Nach den Plätzen 1 und 2 feierten die MotoGP-Piloten Aleix Espargaró und Maverick Viñales die neue Aprilia RS 457.

Renner mit MotoGP-Anleihen

Die Aprilia RS 457 soll viel mehr sein als die kleine Schwester RS 660. Sie wird zwar ebenfalls von einem Prallel-Twin angetrieben, der als tragendes Element des Fahrwerks dient und auch den Schwingendrehpunkt in sich birgt, doch das Design ist genauso frisch, wie ihre Detaillösungen. So wurden Elemente des MotoGP-Renners wie die schräg über die gesamte Verkleidungsseite verlaufende, ansteigende Kante, die Anpressdruck erzeugt, übernommen. Die horizontalen Flächen mit der Aprilia-Aufschrift unter den beiden LED-Scheinwerfern mit integrierten Blinkern erinnern an den vorderen Flügel des MotoGP-Siegers.

48 PS und 159 kg

Das Triebwerk nutzt dabei die Grenzen des gesetzlich erlaubten aus, leistet 35 kW bzw. 48 PS. Die RS 457 soll trocken 159 kg wiegen. Trotz aller Orientierung am MotoGP-Vorbild sind die Lenkerstummel alltagsfreundlich weit oben abgebracht. Innen beleuchtete Lenkerarmaturen und ein grosses TFT-Cockpit bringen moderne Hochwertigkeit in das für die Führerscheinklasse A2 massgeschneiderte Motorrad. Durch überlegte Grossserientechnik sollte die MotoGP-Replica für Einsteiger trotzdem günstig produziert werden können. Deshalb hofft das Werk aus Noale (I), dass sie weltweit neue Märkte eröffnen kann, auf denen durch ihren Erfolg in der MotoGP grosses Interesse geweckt wurde, aber noch nicht die richtigen Modelle für die dortige Kaufkraft im Aprilia-Angebot zu finden waren.

Mit 5-Zoll-TFT, Traktionskontrolle, Race-ABS, Fahrmodi etc. ist die RS 457 gut ausgerüstet.

Wieviel die Aprilia RS 457 in der Schweiz kosten wird, steht derzeit noch genauso wenig fest, wie der Termin, an dem sie bei den Händlern steht. Bis dahin bleibt Aleix Espargaró und Maverick Viñales noch Zeit, kräftig Gas zu geben, um sie noch attraktiver zu machen.