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MXGP Schweiz: Licht am Horizont

Gibt es ab 2022 wieder einen MXGP der Schweiz? Das OK des MXGP sieht in Zusammenarbeit mit der FMS, der FIM, Infront MotoRacing und der Firma Invest MXGP Suisse AG gute Chancen, dass auf dem Panzertestgelände der Mowag in Weinfelden/Bürglen ein Neustart gelingt.

2016, 2017 und 2018 wurden in Frauenfeld/Gachnang spektakuläre Läufe zur Motocross-WM durchgeführt. Bei allen drei Events kamen jeweils mehr als 30’000 Zuschauer, dazu gab es Live-Übertragungen am Schweizer Fernsehen. Dank dem Zürcher Yamaha-Superstar Jeremy Seewer – MXGP-Vizeweltmeister 2019 und nun auch in der Corona-Saison 2020 – hatten die einheimischen Fans allen Grund, zahlreich und lautstark an der Strecke in der Agglomeration von Frauenfeld zum MXGP der Schweiz aufzutauchen.

 

MXGP-Promoter Infront war von der Organisation begeistert und wählte den Schweizer GP 2017 zum besten Grand Prix der Saison. Doch dann war plötzlich alles wieder vorbei. Die Umweltverbände Pro Natura, WWF, VCS und einige Gegner murksten die MXGP-Rennen mit viel Volksfestcharakter mitttels Verbandsbeschwerderecht ab – die nicht permanente Strecke brauchte jeweils eine Baubewilligung – und raubten so dem regionalen Gewerbe einen Umsatz von rund 3 Millionen Franken.

Willy Läderach: «Frühestens 2022»

Das OK des MXGP rund um den unermüdlichen Willy Läderach (79) gab alles, um auf einem andern Gelände einen Neustart zu schaffen. Doch vergeblich, die Hürden in der Schweiz waren einfach zu hoch und im Verbieten bzw. «Nein» sagen in Sachen Motorsport sind wir Schweizer bekanntlich seit 1955, dem Verankern des gesetzlichen Verbots von Rundstreckenrennen, unangefochtener Weltmeister. Zur Jahresmitte 2020, mitten in der Corona-Krise und nach der Sichtung von rund 14 (!) möglichen Standorten, gab das OK vorerst auf. Zumindest bis 2022: «Die Behörden haben mit Corona genug zu tun. Für ein Bewilligungsverfahren für ein Motocross-Rennen ist aktuell keine Zeit. Der Restart könnte frühestens 2022 erfolgen.»

Das OK und  MXGP Suisse AG gibt nicht auf

Doch plötzlich, nach einem personellen Wechsel in der Führungsetage des Rüstungsherstellers MOWAG, der in der Nähe von Weinfelden ein grosses Panzertestgelände betreibt, tat sich wieder eine Türe auf. Die MOWAG gehört seit 2003 zu General Dynamics European Land Systems, einem der weltweit grössten Rüstungskonzerne, der am Standort Kreuzlingen mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigt und in Region und Kanton wirtschaftlich zu den Schwergewichten zählt. «Die neue Führung ist von unserer Idee angetan und macht voll mit. Das Gelände ist ideal, sowohl für die Strecke selbst als auch für das Fahrerlager und die weitere Infrastruktur. Bei Gemeinde und Kanton sind wir auf mehr als offene Ohren gestossen, von dort sollte kaum Gegenwehr kommen», freut sich Läderach.

 

MXGP Schweiz

MOWAG-Panzertestgelände Bürglen bei Weinfelden: Der neue Standort des MXGP der Schweiz der Zukunft?

 

Breite Unterstützung …

Aber nicht nur Region und Kanton, sondern auch die Zweirad-Industrie steht hinter dem MXGP-OK. «Die Gründung eines neuen MXGP-Teams durch Yamaha-Importeur Hostettler mit Schweizer Fahrern hat weit über die Schweizer Grenzen hinaus Beachtung gefunden, MXGP-Promotor Infront will unbedingt wieder einen MXGP in der Schweiz. Auch die anderen Marken, insbesondere KTM, Honda und Kawasaki, stehen voll hinter uns», erklärt Läderach und betont: «Wir planen natürlich erst für 2022, da sind noch einige Hürden zu überwinden.»

 

 

… und natürlich Gegenwehr

Aber die Schweiz wäre nicht die Schweiz, wenn nicht wieder die Umweltverbände auf die Barrikaden steigen würden. Ein paar findige Köpfe haben herausgefunden, dass das Panzertestgelände beim Bund als Amphibien-Schutzgebiet von nationalen Interesse (!) eingetragen ist. Also ist der Bund, konkret das Amt für Raumentwicklung (ARE) innerhalb des UVEK, für die finale Bewilligung zuständig. Zuerst gab es wie üblich einen abschlägigen Bescheid, doch jetzt hat sich eine prominent besetzte Parlamentarier-Gruppe, bestehend aus den Thurgauer Stände- und Nationalräten, dem Solothurner Nationalrat und FMS-Präsidenten Walter Wobmann, der Direktion des  BASPO und Swiss Olympic gebildet, die eine Sonderbewilligung für den Event erwirken will. Fortsetzung folgt …

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