Dakar: Honda Doppelsieg
Honda hat auch die zweite Dakar Rallye in Saudi-Arabien gewonnen, ja landete mit Sieger Kevin Benavides und Vorjahressieger Ricky Brabec gar einen Doppelsieg. KTM musste mit Rang 3 von Sam Sunderland vorlieb nehmen.
2020 konnte Honda mit US-Boy Ricky Brabec anlässlich der ersten Dakar Rallye in Saudi Arabien die unglaubliche Siegesserie von KTM (18 Siege in Folge) brechen. Damals feierte Honda nach 31 Jahren erstmals wieder einen Dakar-Sieg.
Favoritensterben
Die Karten für Vorjahressieger Brabec standen dieses Jahr jedoch bereits nach der ersten von 12 Etappen schlecht. Denn nach der Bestzeit im Prolog musste der Honda-Pilot als Erster ins Rennen gehen und verlor auf der ersten Etappe bereits 15 Minuten auf Leader Toby Price (KTM), den Sieger von 2016 und 2019.
KTM-Piloten mit Problemen
Mit Matthias Walkner (KTM) erwischte es am zweiten Tag den Sieger von 2018: Der Österreicher verlor mit Kupplungsproblemen mehr als zwei Stunden. Auf Etappe 9 schied dann auch Farovit Price aus: Der Australier stürzte schwer und musste mit Brüchen in beiden Handgelenken sowie Fuss- und Schulterverletzungen aufgeben.
Hinter Price war Teamkollege Sam Sunderland, der Sieger von 2017, für KTM noch gut im Rennen. Doch auch der Brite stürzte auf Etappe 9, zerstörte dabei sein Roadbook und das GPS und verlor wichtige Zeit. Dennoch zählte Sunderland als Dritter hinter den Honda-Piloten Jose Ignacio Cornejo (1.), Kevin Benavides (2.) und noch vor Brabec (4.) weiterhin zu den Siegesanwärtern.
Die Yamaha- und die Husqvarna-Staffeln waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausser Gefecht oder verloren mehr als eine Stunde auf Cornejo und spielten im Kampf um den Sieg keine Rolle mehr.
Erneut durchgemischt
Auf Etappe 10 stürzte dann aber auch Cornejo. Der 26-jährige Chilene blieb einige Minuten bewusstlos liegen. Er konnte noch weiter bis ins Etappenziel fahren, büsste aber seinen ganzen Vorsprung ein. Nach einem medizinischen Check sah er sich zur Aufgabe gezwungen.
Während Sunderland mit einem Navigationsfehler ebenfalls Zeit verlor und Brabec einen überlegenen Etappensieg hinlegte, war die Ausgangslage plötzlich wieder eine Andere: Der Vorjahressieger hatte bis auf knapp eine Minute zum Teamkollege Benavides, der die Führung übernommen hatte, aufgeschlossen. Sunderland verlor mehr als 10 Minuten auf den Argentinier, und hinter dem Briten drängte mit Joan Barreda bereits der nächste Honda-Pilot.
Hoffnung für KTM
Barreda verpasste am nächsten Tag einen Tankstopp und bleib ohne Benzin auf der Strecke. Brabec verfuhr sich und verlor 12 Minuten auf Etappensieger Sunderland, der mit einer fehlerfreien Fahrt bis auf 4 Minuten zu Leader Benavides aufschloss.
Vor der Abschlussetappe trennten das Führungstrio Benavides, Sunderland und Brabec nach 45 gewerteten Stunden also nur gerade 7 Minuten. Das Rennen war noch völlig offen!
Honda Doppelsieg
KTMs letzter Siegesanwärter ging aufs Ganze wurde nach einem Navigationsfehler aber bald von Benavides eingeholt. Damit war der Titelkampf für Sunderland schon fast gelaufen. Vorjahressieger Brabec sicherte sich den letzten Etappensieg der Dakar 2021 und verkürzte den Rückstand auf seinen Teamkollegen Benavides um gut 2 auf knapp 5 Minuten. Er überholte Sunderland und bescherte Honda damit einen Doppelsieg vor Sunderland, dem schnellsten KTM-Piloten. Mit Daniel Sanders und Skyler Howes waren schliesslich dennoch drei KTM-Piloten in den Top5.
Für Sherco fuhr Lorenzo Santolino mit Rang 6 das bisher beste Ergebnis ein. Matthias Walkner schaffte es mit 2,5 Stunden Rückstand immerhin noch auf den neunten Rang.
1. Kevin Benavides (ARG), Honda, 47h 18:14 min
2. Ricky Brabec (USA), Honda, + 04:56 min
3. Sam Sunderland (GB), KTM, + 15:57 min
4. Daniel Sanders (AUS), KTM, + 38:52 min
5. Skyler Howes (USA), KTM, + 52:33 min
6. Lorenzo Santolino (E), Sherco, + 58:30 min
7. Pablo Quintanilla (CHL), Husqvarana, + 1h 26:39 min
8. Stefan Svitko, (SK), KTM, + 01h 43:07 min
9. Matthias Walkner (A), KTM, + 02h 32:12 min
10. Martin Michek (CZ), KTM + 02h 42:37 min