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Ducati-Modelle 2020: Mehr geht immer!

Es war eine Frage der Zeit, bis Ducati den aus der MotoGP abgeleiteten «Desmosedici Stradale»-V4 in ein Naked-Bike implantieren würde. Ab 2020 ist es nun so weit: Die Streetfighter V4 wird kommen. Und mit ihr vier weitere heisse Modellneuheiten.

 

Am 23. Oktober lancierte die Ducati-Mannschaft im Rahmen der «World Premiere» in Rimini ihre Modellneuheiten für die Saison 2020. Auffällig: Erstmals nutzen die Bologneser nicht die im November anstehende Heimmesse «EICMA» für ihre Weltpremieren. Nichts desto trotz werden die Roten ihre Produkte in Mailand natürlich dem grossen Publikum präsentieren.

 

Und vorweg: Zwei Scrambler-Studien, die heute in Rimini nicht gezeigt wurden, hat Ducati für Mailand zurückgehalten. Zum einen die «Scrambler Motard» auf Basis des 800er-V2, zum anderen die «Desert X», die den 1100 Motor in sich tragen und die Farben der Ducati-motorisierten Cagiva Elefant von Dakar-Legende Edi Orioli zur Schau stellen wird.

Scrambler für Preisbewusste

Apropos Scrambler: Das von uns erwartete Update der 1100er wurde in Rimini nicht gezeigt. Dafür die neue «Scrambler Icon Dark». Sie kommt – nomen est omen – in Dunkeltönen und ist aufs Wesentliche reduziert, wobei diverse Aluteile der bekannten Icon durch Kunststoff-Pendants ersetzt wurden. Das drückt natürlich den Preis, wobei die Neue (bereits ab Dezember bei den Händlern) für 9790 Franken zu haben sein wird. Gegenüber der klassischen und technisch sonst identischen Icon entspricht dies einer Einsparung von 600 Franken.

 

Multistrada: «Final Edition» der 1260

Die vor 16 Jahren lancierte Multistrada-Baureihe – inzwischen wurden 100’000 Einheiten der Reiseenduros aus Borgo Panigale abgesetzt – wird ab 2021 bekanntlich mit V4-Motorisierung aufblühen. Und so lanciert Ducati mit der «Multistrada 1260 S Grand Tour» für nächstes Jahr eine Art «Final Edition» der grossen V2-Multi.

 

Die technische Basis der ab 22’990 Franken (ab November) erhältlichen Grand Tour entspricht der S-Variante, wird hier aber um ein dickes Originalzubehör-Paket angereichert. Dieses umfasst u.a. Nebelscheinwerfer, Koffersystem, Zentralständer, Heizgriffe, Keyless-Tankdeckel und eine Reifendruckkontrolle. Gegenüber dem Einzelpreis der Original-Zubehörkomponenten dürfte eine satte Einsparung vorliegen. Neu ist bei der Grand Tour freilich auch die Bemalung.

 

Panigale V2: Das Einsteiger-Superbike

Die «kleine» Panigale – bis dato 959 Panigale genannt – erhält für 2020 neben einer Einarmschwinge und einem deutlich schöneren, unter dem Motor liegenden Auspuff die jüngste Entwicklungsstufe des Superquadro V2. Dieser leistet – aus unverändert 955 ccm Hubraum – neu 155 und damit 5 PS mehr als die Vorgängerin. Das maximale Drehmoment stieg um 2 auf total 104 Nm. Das Plus an Power ist auf Optimierungen bei der Einspritzung und bei der Frischluftzuführung zurückzuführen.

 

Zudem hat die Traktionskontrolle einen neuen Algorithmus erhalten, der das System um 25 Prozent effizienter machen soll. Da die neu schlicht «Panigale V2» genannte «Mittelklasse»-Supersportlerin (sie leistet mehr als seinerzeit die 1098!) primär auf der Strasse eingesetzt werden soll, wurde ihr Fahrwerk etwas softer abgestimmt, und das «Safe Performance»-Paket u.a. mit Kurven-ABS, Traktions- und Wheelie-Kontrolle bietet alles, was auf der Strasse Sinn und sicher macht.

 

Ducati sieht die fahrfertig 200 Kilogramm wiegende Panigale V2 – übrigens der letzte V2-Supersportler nicht nur aus Bologna, sondern überhaupt! – aber ganz klar auch auf der Rennstrecke. Da soll sie Pisten-Novizen Spass bereiten indem sie nicht überfordert. Die Panigale V2 ist der erste nach Euro5 homologierte Töff aus Bologna. Kostenpunkt: 19’390 Franken; ab Dezember/Januar ausschliesslich in Rot.

 

R-Komponenten für die Panigale-V4

Besonders erfreut zeigte sich Redner und CEO Claudio Domenicali darüber, dass mit der Panigale V4 seit deren Lancierung im letzten Jahr im Supersport-Markt fast 20 Prozent Marktanteil realisiert werden konnten. Dass sich die Bologneser nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen pflegen, ist nichts Neues. Entsprechend wurden die Panigale V4 und deren S-Schwester zünftig aufgefrischt. Und zwar werden für 2020 beide Modelle das Aero-Verschalungspaket des R-Modells erhalten. Die Vorteile liegen in einem besseren Schutz für den Fahrer, einer besseren Kühlung von Kühlwasser und Öl sowie mehr Abtrieb bei hohen Speeds sowie mehr Stabilität am Kurveneingang.

 

Des Weiteren profitieren die V4-Panigale wie die V2 vom neuen Algorithmus der Traktionskontrolle und sie erhalten den in puncto Flexibilität optimierten Rahmen der V4R. Hauptziel des Updates: Die V4 sollte einfacher fahrbar werden. Hierfür wurden weitere Optimierungen an der Geometrie und an der Fahrwerksabstimmung vorgenommen. Während eine neue Quickshifter-Generation eingeführt wurde, bleiben die Eckdaten für Leistung und Gewicht unverändert: 214 PS bei 13’000/min, 174 kg Trockengewicht. Preise und Verfügbarkeiten: V4 – ab Januar für 24’890 Franken. V4S: ab Dezember für 30’490 Franken.

 

Neue Spitze bei den Hyper-Nakeds

Das Highlight behielt sich Ducati bis zum Schluss auf: die ab März verfügbare Streetfighter V4. Das Wichtigste vorweg: Sie leistet 208 PS und bringt ein fahrfertiges Gewicht von lediglich 201 Kilo auf die Waage. Das Hyper-Naked aus Borgo Panigale soll so gemäss seinen Erbauern ein um satte 25 Prozent besseres Leistungsgewicht aufweisen als der nächstbeste Mitbewerber.

 

Als technische Basis wurde freilich die Panigale V4 herangezogen. Entsprechend sind Rahmen, Räder, Bremsen und Motor konstruktiv identisch. Der Antrieb hat freilich eine neue Abstimmung verpasst bekommen und soll im dritten Gang bei 100 km/h 14 Prozent mehr Drehmoment bieten als die Superbike-Schwester. Für mehr Druck ab Standgas sorgen ferner eine kürzere Übersetzung sowie lange Luftansaugstutzen, denn Topleistung ist bei der Streetfighter – wenngleich in rauen Mengen vorhanden – nicht das primäre Ziel.

 

Am aggressiven Design fallen sofort die Winglets auf. Diese sind zwar kleiner als jene der Panigale V4, dafür aber gleich doppelt vorhanden. Bei einem Naked-Bike mit dieser astralen Leistung sollen die «Flügel» hinsichtlich Stabilität ein zentrales Element sein. So errechnet Ducati einen Abtrieb von bis zu 28 Kilo am Vorderrad. Selbstverständlich ist in puncto Elektronik und Assistenzsysteme alles dabei, was auch die Panigale zu bieten hat.

 

Das Basis-Modell wird 20’995 Franken kosten, die mit einem adaptiven Öhlins-Fahrwerk und Schmiederädern bestückte (und damit drei Kilo leichtere) V4S wird ab 23’995 Franken zu haben sein.

 

 

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