Vespa GTS 300 hpe im Test
Mit 23,8 PS aus dem neuen, modernen Viertakt-Single ist die GTS 300 hpe die stärkste Vespa aller Zeiten. Im Fahrbetrieb sorgt die stattliche Pferdeschar für Motorrad-ähnlichen Fahrspass.
Wussten Sie, dass die Vespa GTS 300 in der Schweiz Rang 4 in der Roller-Hitparade 2018 belegte und in Deutschland und Österreich sogar die Nr. 1 dauerabonniert hat? Kein anderes Zweirad wird vom Volk mehr geliebt als die seit 1946 gebaute und längst unsterblich gewordene Vespa, eine Art Ikone des italienischen Zweiradbaus.
In ihrer stärksten Ausführung, der GTS 300 mit grosser Stahlblech-Karosserie («Vespone») und neuem, modernem «hpe» (high power engine)-Vierventil-Einzylinder mit 278 cm3, drückt sie nun via stufenloser Getriebeautomatik stramme 23,8 PS Richtung 12-Zoll-Hinterrädchen. Das sind nicht nur 12 % mehr Leistung und 18 % mehr Drehmoment als bei ihrer Vorgängerin, sondern auch so viel Power wie noch nie bei einer Serien-Vespa.
Bei der Präsentation rund um Genua (I) entpuppte sich der erstarkte, konkurrenzlos wendige Blechflitzer als vielleicht schnellstes Fahrzeug im hektischen und dichten Verkehr. Mangels Schaltarbeit ist die Konzentration voll auf der Strasse. Der zuckersamt, ansatzlos und kräftig einsetzende Single macht blitzartiges Überholen von Schleichern, Kolonnen und andern Hindernissen bis 100 km/h zum Kinderspiel, die komfortabel aufrechte Sitzhaltung erlaubt beste Über- und Voraussicht. Die Bremsen und das ABS arbeiten okay, nur die altertümliche Vorderradschwinge stösst jetzt bei der GTS 300 angesichts ihrer möglichen Fahrleistungen – laut Tacho 130 km/h – an ihre Grenzen.
Übrigens, falls Sie auch das nicht wussten: Kaum ein anderes Zweirad besitzt einen so hohen Werterhalt wie eine Vespa. Eine brav gepflegte GTS 300 als Transportvehikel und Wertanlage – warum nicht?