664 Millionen gegen den Stau
Gegen den Stau: Der Autobahnanschluss Wankdorf in Bern soll ab 2024 für rund 252 Millionen Franken und die Autobahn A1 auf der Strecke zwischen Schönbühl und Kirchberg ab 2030 für rund 412 Millionen Franken ausgebaut werden.
An seiner Sitzung vom 1. Juli 2020 hat der Bundesrat die beiden Generellen Projekte für die Umgestaltung des Autobahnanschlusses Wankdorf sowie für die Erweiterung des Abschnitts der A1 zwischen Schönbühl und Kirchberg gutgeheissen. Beide Projekte werden aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) finanziert.
Anschluss Wankdorf
Der Entwicklungsschwerpunkt Wankdorf sei das am dynamischsten wachsende Gebiet im Kanton Bern, schreibt das Bundesamt für Strassen ASTRA in einer Mitteilung. Dadurch ergäben sich hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur, denen die heutige Situation nicht mehr entspreche: Aufgrund der vielen sich gegenseitig kreuzenden Verkehrsverbindungen und der zu kurzen Rampen seien keine nachhaltigen Verkehrsmanagements- oder Lenkungsmassnahmen möglich.
Neu: Kreisförmige Rampen
Das Projekt sieht vor, neue kreisförmige Rampen von und zur A6 zu bauen. Dies ermögliche eine Entflechtung der verschiedenen Verkehrsströme. Mit den verlängerten Rampen würden Rückstauräume geschaffen, sodass der Verkehr besser dosiert werden könne. Damit känne sichergestellt werden, dass das untergeordnete Strassennetz nicht beeinträchtigt werde.
Auch für den Langsamverkehr
Durch die Entflechtung werde die Sicherheit auf dem Knoten, auf dem es heute viele Unfälle gebe, verbessert. Für den Langsamverkehr sollen neue Verbindungen zwischen der Allmend und dem Schermenareal entstehen, welche an die wichtigen überregionalen Velorouten angebunden würden und die Erholungsräume miteinander verbinden sollen.
Fünf Jahre Bauzeit
Die Umgestaltung des Knotens Wankdorf diene der Verkehrsentflechtung und besseren Nutzung der schon bestehenden Verkehrsflächen. Die Bauzeit betrage rund 5 Jahre. Gemäss heutigem Kenntnisstand sollen sich die Kosten auf insgesamt rund 252 Millionen Franken belaufen.
Erweiterung Schönbühl–Kirchberg
Auf der A1 im Norden von Bern sind Staus heute an der Tagesordnung. Zudem kommt es häufig zu Unfällen. Der Ausweichverkehr belastet laut ASTRA die umliegenden Ortschaften. Deshalb gehörten die Abschnitte von Bern-Wankdorf bis Schönbühl und von Schönbühl bis Kirchberg zum Strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrasse mit Realisierungshorizont 2030. Dank je einem zusätzlichen Fahrstreifen pro Richtung sowie der Realisierung der neusten Generation von Geschwindigkeitsharmonisierungs- und Gefahrenwarnanlagen (GHGW) sollen der Verkehr auf der Autobahn gebündelt und die Ortschaften entlastet werden. Ausserdem soll die Verkehrssicherheit auf dem untergeordneten Strassennetz und auf der Autobahn erhöht werden.
Von vier auf sechs
Die Autobahn A1 wird zwischen der Verzweigung Schönbühl und dem Anschluss Kirchberg von vier auf sechs Fahrstreifen erweitert. Gleichzeitig werde die bestehende Autobahninfrastruktur umfassend instandgesetzt. Ein besonderes Augenmerk werde dabei auf die Umwelt gelegt. So würden Lärmschutz und Strassenentwässerung den aktuellsten Normen angepasst. Das geschützte Hochmoor im Bereich Hurstmoos werde vom Ausbau nicht tangiert.
Gestaffelt
Die Erweiterung der Fahrstreifen und die Verbesserung der Infrastruktur der A1 nördlich von Bern sollen gestaffelt erfolgen: Ab 2027 ist der Ausbau im Abschnitt Bern-Wankdorf–Schönbühl geplant, ab 2030 soll die Fahrstreifenergänzung im Abschnitt Schönbühl–Kirchberg folgen. Die Bauzeit für den Abschnitt Schönbühl–Kirchberg betrage rund vier Jahre. Die Kosten beliefen sich gemäss heutigem Kenntnisstand auf insgesamt rund 412 Millionen Franken.
Link: Informationsbroschüre zur Umgestaltung Anschluss Wankdorf. Quelle: www.stadttangentebern.ch