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EM am MXGP of Switzerland: Oppliger und Greutmann begeistern

Am MXGP of Switzerland begeisterten die Schweizer auch in der Europameisterschaft allen voran die Spitzenpiloten Ryan Oppliger (EMX125) und Nico Greutmann (EMX250).

Im Rahmen des diesjährigen MXGP of Switzerland in Frauenfeld TG wurden auch die Europameisterschaftsläufe der 125er (EMX125) und 250er (EMX250) ausgetragen. Und auch sie rissen die euphorischen Schweizer Fans vom Hocker.

 

Qualifikationshürde für die Youngster

In der 125er-Klasse versuchten 60 Fahrer sich einen der 40 Startplätze zu ergattern. Noé Zumstein (Yamaha), der Schweizer Meister bei den Junioren 125, qualifizierte sich als 21. seiner Gruppe nicht für die EMX125-Rennen. Der 16-jährige Zumstein erklärte: „Nachdem ich das Freitraining als 13. abgeschossen hatte, war ich in der Quali einfach zu nervös und konnte mich nur als Reservefahrer qualifizieren.“  In den Rennen kam er nicht zum Einsatz.

 

Der frisch gebackene Junior-125-Meister Noé Zumstein verpasste die Qualifikationshürde für die EMX125-Rennen knapp.

 

Dafür schaffte es Vizemeister Ryan Oppliger (KTM) als Sechster seiner Qualifikationsgruppe in die Rennen. Der 15-jährige Oppliger verpasste den Titelgewinn durch einen Ausfall knapp, hatte in den unteren Klassen aber bereits drei Titel eingefahren. 2023 hatte er zudem den französischen 85er-Titel abgeräumt und in der Motocross-Junior-WM Rang 5 eingefahren. Neben seinem Engagement in der SM führt er den ADAC Junior 85 Cup an.

 

In Rennen 1 übernahm das Nachwuchstalent gleich beim Start die Führung. Der Romand konnte sich in der Folge sogar einige Meter absetzen. „Der Start war super. Ich zog sofort rein und war vorne. Nach einigen Runden fiel ich durch einen Fehler auf Position 3 zurück. Ich bin richtig schnell gefahren, schneller als sonst und das war wohl etwas zu viel“, erklärt der Freiburger, der nach einem weiteren Sturz schliesslich auf Rang 13 ins Ziel kam.

 

Ryan Oppliger zog am MXGP of Switzerland in der WMX125 in Rennen 1 nach seinem Holeshot vorne weg.

 

In der Nacht zum Sonntag und als Rennen 2 ausgetragen wurde, regnete es. Oppliger rutschte auf dem Startgatter, kam nicht recht weg und kehrte erst als 25. aus der ersten Runde zurück. Schliesslich musste Oppliger das Rennen gar frühzeitig beenden.

 

 

Oppliger strahlt nach seinem ersten Einsatz am Heim-GP.

 

Nyron Polsini (GasGas) der die Junioren-125-SM als Dritter beendet hatte, qualifizierte sich auch für die EMX125-Rennen. Am Samstag belegte er Rang 29 und erreichte am Sonntag das Ziel ebenfalls nicht.

 

Greutmann: Podestkampf!

Der Schaffhauser Nico Greutmann (Husqvarna) ist eine der grossen Nachwuchshoffnungen in der Schweiz. Der grossgewachsene 20-Jährige wohnt, um sich besser vorbereiten zu können, bereits seit vier Jahren in Deutschland bzw. den Niederlanden. Er führt den ADAC MX Youngster Cup 2024 überlegen an und belegt im Zwischenklassement der 250er-EM den sechsten Rang. In Frauenfeld sicherte er sich in Zeittraining den vierten Rang. Beim Start zu Rennen 1 wurde er jedoch auf Position 15 verdrängt, kämpfte sich aber stark durchs Feld bis auf Position 4 vor. „Ich war bereits am Drittplatzierten dran, machte dann aber einen Fehler in der Whoop-Sektion, stürzte und wurde Siebter“, erklärt Greutmann.

 

In Frauenfeld kämpfte sich Greutmann stark durchs EMX250-Feld.

 

Im schlammigen zweiten Rennen war Greutmann bereits als Fünfter aus der ersten Runde gekommen, kämpfte sich rasch auf Rang 4 vorgefahren und verbesserte sich sogar auf den dritten Platz. Beim Überrunden wurde der Schweizer dann aber aufgehalten und fiel wieder auf Rang 4 zurück. Greutmann: „Schade hat es nicht ganz gereicht. Der erste HeimGP ist natürlich etwas ganz besonderes. Hier mein bisher bestes Ergebnis vor meinen Freunden, Bekannten und Sponsoren einzufahren war natürlich ganz speziell.“

 

Nico Greutmann feierte in Frauenfeld sein bisher bestes Ergebnis in der EMX250.

 

Diserens: Motivation fürs SM-Finale

Der in der MX2-SM drittplatzierte Freiburger Luca Diserens (Honda) verbesserte sich beim Start zu Rennen 1 von der 22. auf die elfte Position. „Ich war heiss und konnte schnell auf Rang 5 vorfahren, doch dann bekam ich harte Unterarme und konnte bei der brütenden Hitze das Tempo nicht halten“, erklärte Diserens später. Der Romand wurde schliesslich Zwölfter und nahm sich vor, seine Kräfte für Rennen 2 besser einzuteilen.

 

Luca Diserens: Starke EM-Premiere am MXGP of Switzerland. Jetzt will er auch in der SM noch auf Rang 2 vorrücken.

Am Sonntag in den Rillen ging es ums Überleben. Diserens schaffte es dennoch bald auf Rang 5 vorzufahren. „Ich versuchte meinen Rhythmus zu behalten und die Kupplung zu schonen. Bei einem Sturz verlor ich jedoch einige Plätze und wurde schliesslich Neunter. Beim ersten EM-Einsatz bereits in die Top 10 zu fahren, ist super und gibt mir viel Vertrauen, auch in der SM noch einen Platz vorwärtszukommen.“

 

Starke Oechslin-Zwillinge

In der Schweizer Meisterschaft wird es Diserens mit Thomas Oechslin und seinem Zwillingsbruder Samuel auf ihren Zweitakt-Husqvarnas zu tun bekommen. Thomas Oechslin ist mit 9 Punkten Vorsprung auf Diserens vor dem SM-Finale in Roggenburg (15.9.) Zweiter hinter dem vorzeitigen Meister Nick Triest (Honda). Als bester Schweizer hätte er auch eine Wildcard für die MX2-WM erhalten, da dort aber keine 250er-Zweitakter zugelassen sind, trat er in Frauenfeld in der EM an.

Ein starker Auftritt der Oechslin Zwillinge Thomas (links) und Samuel (rechts) an der SM, aber auch an der 250er-EM in Frauenfeld.

 

Nachdem die beiden Zwillinge am Samstag im Trockenen die Punkteränge noch knapp verpasst hatten, lief es den grossgewachsenen Innerschweizern am Sonntag in den tiefen Rillen besser. Thomas fuhr bis zu einem Sturz stark in den Top 10 und punkte schliesslich als 14. im Ziel. „Ziel war in die Punkte zu fahren, so bin ich mit diesem Platz natürlich sehr zufrieden“, erklärt Thomas Oechslin, der sich auch für das SM-Finale zuversichtlich zeigt: „Eigentlich sollte es schon passen, aber es darf nichts mehr passieren.“

 

Thomas Oechslin war am Sonntag auf dem nassen Untergrund am MXGP of Switzerland stark unterwegs.

 

Zufrieden zeigte sich auch Bruder Samuel Oechslin, der sich am Samstag mit einem guten Start in den Top 15 eingereiht hatte, sich anfangs aber zu sehr verausgabte und schliesslich bis hinter seinen Bruder (P21) auf Rang 23 zurückfiel. Rennen 2 lief auch für Samuel besser: „Der Start war zwar nicht so gut, das Hinterrad drehte auf dem Gitter durch. Doch ich konnte rasch auf Rang 13 vorfahren. Durch Stürze fiel ich dann aber wieder auf Rang 16 zurück, konnte so aber doch meine ersten EM-Punkte einfahren.“

Samuel Oechslin lag zwischenzeitlich vor seinem Zwillingsbruder Thomas und fuhr in Frauenfeld mit Rang 16 auch seine ersten EM-Punkte ein.

 

Der 19-jährige Romand Arthur Steffen (Honda) hatte in Frauenfeld auch seinen ersten EM-Einsatz, kämpfte sich am Samstag mit einer starken Leistung auf Rang 19 vor und punktete damit auf Anhieb. Am Sonntag wurde er nicht gewertet.

Auch Arthur Steffen konnte sich am MXGP of Switzerland über seine ersten EMX250-Punkte freuen.

 

Resultate EMX125

Rennen 1
Rennen 2

Resultate EMX250

Rennen 1
Rennen 2

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