Ducati Streetfighter V4 mit 214 PS
Ducati hat ihre Streetfighter V4 nachgeschärft und ihr den identischen Desmosedici Stradale V4 aus der neuesten Panigale V4 spendiert. Er generiert in Ducatis Hyper-Naked gewaltige 214 PS. Doch nicht nur die Leistung änderte sich.
Die Ducati Streetfighter war mit ihren 208 PS bisher schon eine Wucht und musste sich in unserem Hyper-Naked-Vergleich leistungsmässig nur der BMW M 1000 R (210 PS) geschlagen geben. Mit der komplett neuen Ducati Panigale V4 als Basis legten die Italiener nun auch bei der nackten Streetfighter V4 nach.
Superbike Performance
Ihr Desmosedici Stradale V4 wurde 1:1 aus der Panigale V4 übernommen und leistet in der Streetfighter V4 nur gerade 2 PS weniger als im Hypersportler. Mit 214 PS übertrumpft die neue Ducati Streetfighter V4 ihre Vorgängerin um 6 PS und lässt nominell auch die BMW hinter sich.
Ihr 90°-V4 mit desmodromischer Ventilsteuerung, gegenläufig drehender Kurbelwelle und Twin-Pulse-Zündfolge habe einen Klang, der jenem der Desmosedici GP sehr ähnlich sei. Wir hoffen insgeheim, dass Ducati da nur von der Klangfarbe und nicht von der Lautstärke spricht, denn die war der Hauptkritikpunkt an der bisherigen Streetfighter V4.
Neuer Look und Zweiarmschwinge
Optisch gleicht die neue Ducati Streetfighter V4 ihrer Vorgängerin noch sehr. Sie besitzt aber eine völlig neue Voll-LED-Scheinwerfereinheit, die das aggressive Gesicht der Streetfighter unterstreicht und die Lichtsignatur beibehält. Auch die charakteristischen Doppeldecker-Winglets wurden natürlich beibehalten. Allerdings sind die oberen Flügel nun nicht mehr in Schwarz, sondern auch rot lackiert und verleihen der Streetfighter V4 einen noch brachialeren Auftritt. Zudem wurden die Winglets im Vergleich zum Vorgängermodell noch effektiver und sollen bei 270 km/h für 17 kg zusätzlichen Abtrieb sorgen.
Geblieben ist auch der für Ducati-Sportmotorräder typische, unter dem Motor untergebrachte Auspuff. Die Einarmschwinge wich zugunsten einer besseren Performance hingegen wie bei der Panigale V4 dem neuen Hollow Symmetrical Swingarm – einer Zweiarmschwinge mit grossen Aussparungen auf beiden Seiten.
Ergonomische Entspannung
Die Ergonomie auf der Streetfighter V4 wurde leicht entschärft. Ziel war, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verbessern und gleichzeitig den Fahrkomfort zu erhöhen. So bietet die Sitz/Tank-Einheit nun mehr Bewegungsfreiheit in Längsrichtung. Eine tiefe Aussparung im oberen Teil des Tanks ermöglicht dem Fahrer, sich auf den Geraden besonders windschlüpfrig zu machen.
Gleichzeitig kann sich der Fahrer dank neuer Tankform und Seitenpads leichter mit den Knien verankern, was beim Verzögern und dem Hanging-Off ein ermüdungsfreieres Fahren ermöglicht. Die Belastung für die Arme werde durch die neue Ergonomie deutlich reduziert.
Der breite Lenker ist im Vergleich zum Vorgängermodell stärker gekröpft. Damit rückten die Lenkerenden 10 mm näher an den Fahrer. Die Fussrasten sind etwas niedriger, weiter vorne und zudem 10 mm weiter innen positioniert. Damit soll die Sitzposition für den Fahrer komfortabler werden.
Besseres Handling
Das Fahrwerk der Streetfighter V4 ist völlig neu und direkt von der neuen Panigale abgeleitet. Der neue Frontrahmen ist leichter (3,47 kg Gewicht im Vergleich zu 4,42 kg beim Vorgänger) und weist im Vergleich zum Vorgängermodell eine geringere Steifigkeit auf (-39 % in seitlicher Richtung). Das sorge für mehr Vertrauen in Schräglage, ermögliche höhere Kurvengeschwindigkeiten und erleichtere das Halten der gewählten Linie.
Brembo Hypure, Race eCBS und DVO
Verzögert wird die Ducati Streetfighter V4 mit der neuesten Brembo-Generation: Die Hypure-Vierkolbenzangen sind nochmals leichter und leistungsstärker als die Stylemas und leiten die Wärme besser ab.
Das von Ducati in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelte Race eCBS-System mit Kurvenfunktion kann bei der Betätigung der Vorderradbremse auch die Hinterradbremse aktivieren und modulieren. Dadurch werden Lastverlagerungen begrenzt und die Fahrstabilität des Motorrads in der Bremsphase sowohl auf der Strasse als auch Rennstrecke verbessert. Das System ist jetzt in fünf statt wie bisher in drei Stufen einstellbar und agiert auf der für die Rennstrecke entwickelten niedrigsten Stufe ähnlich, wie es professionelle Fahrer tun.
Ein weiteres Novum ist das im MotoGP entwickelte DVO-System (Ducati Vehicle Observer). Über einen Algorithmus simuliert es mehr als 70 zusätzliche Sensoren und ermöglicht so eine noch effizientere Funktion der Assistenzsysteme wie Traktionskontrolle, Slidekontrolle, Wheeliekontrolle. Motorbremskontrolle etc.
Neben einem neuen TFT-Cockpit erhielt die Streetfighter V4 S eine weiterentwickelte Version ihrer elektronisch gesteuerte Öhlins NIX/TTX-Federung.
Die neue Streetfighter V4 (ab Fr. 25 190.-) und V4 S (ab Fr. 28 190.-) werden ab März 2025 lieferbar sein. Beide werden als Einsitzer angeboten, wobei ein Soziuskit (Fr. 259.50) als Zubehör erhältlich sein wird.
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