Ducati Panigale V2 Troy Bayliss im Test
Im Rahmen der Trackdays von Ducati Schweiz auf dem Cremona Circuit in Italien hatten wir die Chance, die edle Ducati Panigale V2 Troy Bayliss auf der Strecke zu testen. Zudem konnten wir den Edel-Racer direkt mit der Standardversion vergleichen.
Mit der Ducati Panigale V2 Troy Bayliss feiern die Italiener den ersten Superbike-WM-Titel ihres Ausnahmepiloten vor 20 Jahren. Doch die Bayliss-V2 ist nicht einfach eine etwas anders lackierte Standard-V2, sondern hat auch technisch einige Neuerungen erfahren.
Während bei Motor, Elektronik und Rahmen alles beim Alten blieb, wurde das Fahrwerk komplett ausgetauscht. Die Panigale V2 Bayliss setzt auf eine Öhlins-NIX-Gabel und ein TTX36-Federbein aus demselben Hause. Selbstverständlich sind beide voll einstellbar.
Dazu kommen ein Öhlins-Lenkungsdämpfer, eine leichte Lithium-Ionen-Batterie – die Bayliss ist 3 kg leichter als die Standard-V2 –, selbstentlüftende Brems- und Kupplungspumpen sowie diverse optische Highlights wie der Sattel oder die Auspuffabdeckung.
Stabil ist schnell
Auf der Strecke wirkt sich aber natürlich vor allem das neue Fahrwerk aus. Im Vergleich zur Standard-V2 hat die Panigale V2 Bayliss klar an Stabilität zugelegt. Vor allem auf der Bremse, gerade wenn tief in die Kurve hinein gebremst wird, wurde sie deutlich stabiler.
Das liegt zum einen an der neuen Gabel, die etwas mehr Support respektive Gegendruck bietet, zum anderen aber auch an der angepassten Geometrie. Denn die Bayliss wurde hinten etwas abgesenkt. Das führt zu einer um 5 mm tieferen Sitzhöhe, 5 mm mehr Nachlauf und einem etwas flacheren Lenkkopfwinkel. All das trägt zur höheren Stabilität auf der Bremse bei.
Doch auch beim Beschleunigen kann die Bayliss mit etwas mehr Stabilität und darum Vertrauen punkten. Hier gebührt das Lob dem TTX-Federbein, das einfach etwas feiner zu arbeiten scheint als das Pendant in der Standardversion.
Wobei hier auch gesagt werden muss, dass auch die Standard-V2 nach wie vor ein hervorragendes Motorrad ist. Die Bayliss-Edition ist einfach noch ein Quäntchen radikaler auf die Rennstrecke ausgerichtet. Doch weil auch die Federelemente bei der Standardversion voll einstellbar sind, kann man sicherlich auch sie für mehr Stabilität abstimmen.
Mehr geht immer
Und wie steht’s um die Power? Mit 155 PS Spitzenleistung ist die Panigale V2 Troy Bayliss gleich stark wie ihre Standard-Schwester. Ob dies „reicht“ muss jedoch jeder für sich entscheiden. Und da spielen der eigene Anspruch und vor allem auch das eigene Können eine wichtige Rolle. Wer beim Überholen eine Herausforderung nicht ablehnt, wird sich freuen, den passenden Ort zu finden, um an den stärker motorisierten Piloten vorbeizuziehen. Wer allerdings der König der Gerade sein möchte, greift besser zur grossen V4.
Abgesehen von der Spitzenleistung ist der V2-Motor der „kleinen“ Panigale aber sowieso eine Wucht. Er läuft extrem ruhig, ist sehr drehfreudig und bietet durchs Band anständig Druck. Und weil er nicht ganz so viel Power generiert, wie das V4-Aggregat der grossen Schwester, ist er zudem etwas einfacher zu bändigen und fordert nicht ganz so viel Konzentration.
Mehr zur Panigale V2 Bayliss gibt’s auch in den kommenden Ausgaben unserer Magazine TÖFF und Moto Sport Schweiz.