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Assen: Aegerter kratzt am Podest

Aegerter Assen

Superbike-Aufsteiger Dominique Aegerter zeigte sich in Assen in Bestform. Dabei übertrumpfte er seine bisherigen Bestresultate und verpasste zuletzt das Podest um lediglich 2 Sekunden!

Sieben Wochen war es her, seit in der Superbike-WM in Indonesien die letzten Rennen bestritten wurden. Aegerter: «Das war eine lange Pause! Zum Glück konnten wir dazwischen noch in Barcelona testen. Dass ich mit meiner privaten R1 in Mugello in der Riding Academy fahren konnte, half sicher auch, mich im Renntrimm zu halten.» So startete der 32-jährige Aegerter in Assen (NL) gut ins Wochenende und belegte in den Trainings vom Freitag den vierten Platz. In der Superpole vom Samstag sicherte sich Aegerter auf seiner GRT-Yamaha den siebten Startplatz in Reihe 3. Dabei verlor er auf die Bestzeit von Pole-Setter Alvaro Bautista (Ducati) lediglich 0,4 Sekunden.

 

Kein optimaler Start

Zu Rennen 1 war Aegerter in Assen gut gestartet und reihte sich an siebter Position ein. «In der ersten Runde hatte ich mich vor der Schikane aber etwas verbremst, da gingen einige innen durch. Dann fuhr mir in Kurve 1 noch einer rein, sodass ich weit gehen musste und weitere Plätze verlor.»

 

Aegerter kämpfte sich in der Folge vom 13. Platz vor, brauchte aber einige Runden, bis er sich in der Gruppe durchgesetzt hatte. Als Aegerter schliesslich die Gruppe im Kampf um Rang 8 anführte, fand er seinen Rhythmus, setze sich ab und fuhr in einem starken Finish noch an Scott Redding (BMW) und Alex Lowes (Kawasaki) vorbei auf den sechsten Rang. Das war ein neues Bestresultat für den Supersport-Weltmeister von 2021 und 2022.

 

Aegerter Assen

Dominique Aegerter war nach einigen Fehlern zu Beginn von Rennen 1 zurückgefallen und musste sich in der Folge mühsam durch die Verfolgergruppe kämpfen.

 

 

Aegerter: «Ich denke, der Sprung vom 13. auf den sechsten Platz war eine starke Leistung. Hoffentlich gelingt uns im Superpole-Race ein ähnliches Ergebnis, damit wir am Sonntagnachmittag in Rennen 2 wieder aus einer Position in den ersten drei Reihen starten können.»

 

Wegen einer Strafe musste Bautista in Rennen 1 aus Reihe 2 starten. So führte zunächst der von der Pole Position gestartete Jonathan Rea (Kawasaki) das Rennen vor Toprak Razgatlioglu (Yamaha) an. Doch Bautista kämpfte sich bald durch, riss in Runde 9 die Führung an sich, setzte sich an der Spitze ab und fuhr den Sieg vor Rea und Razgatlioglu ein.

 

Superpole: Gerangel um zweite Reihe

Während Bautista im Superpole-Rennen noch in der ersten Runde die Führung übernahm und einen weiteren Sieg vor Rea und Razgatlioglu einfuhr, reihte sich Aegerter hinter Alex Bassani (Ducati) an sechster Position ein. Yamaha-Werkspilot Andrea Locatelli zog an Aegerter und Bassani vorbei auf Rang 5, womit Aegerter auf Rang 7 verwiesen wurde. Der Schweizer verdrängte Bassani aber in der letzten Runde noch vom sechsten Platz. Doch der Italiener konterte zuletzt nochmals, sodass Aegerter mit Rang 7 vorliebnehmen und in Rennen 2 erneut aus der dritten Reihe starten musste.

 

Aegerter Assen

Scott Redding (45) bedrängte in der Schussphase des Sprintrennens von Assen Domi Aegerter (77).

 

In Rennen 2 nahe am Podest

In Rennen 2 machten Razgatlioglu und Rea zunächst Bautista die Führung streitig, wobei Rea aber seine Kawasaki im Kies versenkte. Dadurch rückte der gut gestartete Aegerter von Rang 6 auf Position 5 vor. Bautista zog vorne weg, fuhr auch den dritten Sieg ein und führt die WM bereits mit 56 Punkten Vorsprung an.

 

Aegerter kämpfte sich in der Schlussphase sensationell ans Hinterrad von Bassani ran. In der letzten Runde drückte sich der Schweizer vor der Schikane an Bassani vorbei. Doch der Ducati-Pilot hielt dagegen und kam in der Schikane von der Piste ab. Er kreuzte die Ziellinie zwar vor Aegerter, wurde dann aber von der Rennleitung auf Rang 5 verwiesen. So konnte Aegerter mit Rang 4 wieder ein neues Bestresultat feiern! Auf den drittplatzierten Locatelli verlor der Schweizer lediglich 2 Sekunden!

 

Superbike Assen

Yamaha-Trio im Parc fermé von Assen: Andrea Locatelli (P3), Toprak Razgatlioglu (P2) und der beste Independent-Fahrer Domi Aegerter (P4)

 

Aegerter: «Über den vierten Platz freue ich mich riesig. Von Anfang an bis zur letzten Runde in der Zielschikane hatte ich schöne Kämpfe da draussen. Bassani hatte mich gestern auch in der letzten Runde überholt, das habe ich ihm heute heimgezahlt! Es ist schön, das Wochenende so zu beenden und mit vielen Punkten im Gepäck nach Hause zu fahren. Schon im dritten Rennen als bester Independent-Fahrer und bester Rookie im Parc fermé zu stehen, ist sicher gut! Dieses Gefühl will ich mitnehmen nach Barcelona. Natürlich hat der Ausfall von Jonathan Rea geholfen, aber den vierten Platz muss man zuerst einmal ins Ziel fahren. Es wird sicher wieder Strecken geben, auf denen das schwieriger wird.»

 

Aegerter Assen

Aegerter macht einen guten Job und kann zufrieden sein!

 

Fortschritte für Aegerter in Assen

Aegerter hat mit der Yamaha R1 definitiv grosse Fortschritte gemacht: «Ja, aber ich bin immer noch in einem Lernprozess. Wir haben mittlerweile ein gutes Basis-Setup, was die Geometrie und die Dämpfung angeht. Aber die Superbikes haben eine Menge Motorleistung. Daher kommt der Elektronik eine viel grössere Bedeutung zu. In dieser Hinsicht kann ich mich noch verbessern und muss lernen, wie ich das volle Potenzial des Motorrads besser ausschöpfen kann. Aber je länger das Rennen dauert, desto mehr kommt unsere gute Rennabstimmung zum Tragen. Das erlaubt uns, die Reifen besser zu schonen. Es war gut, in den bisherigen Hauptrennen zu sehen, dass ich gegen Ende des Rennens jedes Mal sehr schnell war. Das ist sicherlich ein sehr positiver Punkt. Aber wir müssen auch in den ersten Rennrunden dabei sein, und in diesem Bereich müssen wir uns noch verbessern. Barcelona ist eine ganz andere Strecke als Assen. Trotzdem hoffe ich, dass wir es dort wieder in die Spitzengruppe schaffen können.“

 

Resultate

Rennen 1

Superpole Rennen

Rennen 2

WM-Stand

Überblick über die Überprüfung
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