Beim MXGP der Niederlande sammelte Kawasaki-Werkspilot Jeremy Seewer gute Punkte und Zuversicht für die Motocross-WM in Frauenfeld. Wird er 2025 Ducati-Werksfahrer?

Im Sand von Arnhem (NL) konnte Jeremy Seewer (Kawasaki) nicht an sein Highlight von Uddevalla (S) anknüpfen. In den Trainings verlor er auf die Bestzeit von Jeffrey Herlings (NL) vernichtende 3 Sekunden. Im Qualirennen kam er aber super weg: «Ich war Dritter und konnte mich drei Runden in den Top 5 halten. Am Ende wäre ich wohl Siebter geworden, doch ein kleiner Sturz warf mich auf Rang 10 zurück. Mit guten Starts kann ich morgen in die Top 6 fahren», erklärt Seewer.

Rennen nach Ansage

Tatsächlich kam der 30-Jährige in beiden Rennen gut weg. Er reihte sich an vierter beziehungsweise fünfter Position ein und wurde schliesslich zwei­mal Sechster. Seewer: «Es war ein konstanter Tag, mit guten Starts, anfänglichen Positionskämpfen, dann konnte ich meine Pace halten und machte keine ­Fehler. Wir haben gut gepunktet und eine schwierige Strecke hinter uns gebracht. Das gibt mir Zuversicht. Beim Heim-GP aufs Podest zu fahren, wäre grossartig, doch die ersten Drei fahren im Moment unglaublich stark. Ich mache mir nicht zu viel Druck, sondern will es ­einfach geniessen und den Fans Freude bereiten.»

Auf der schwierigen Strecke in Arnhem fährt Seewer zwei sechste Plätze ein: „Nichts Spektakuläres, aber gute Punkte!“

Seewer 2025 auf Ducati?

In Arnhem trat der neunfache Weltmeister Antonio Cairoli (38) erstmals mit der 450er Ducati an einem MXGP an. Bei der Feuertaufe fuhr er in Rennen 1 auf Rang 16 und hielt sich in Rennen 2 lange in den Top 10.

Unterdessen deutet alles darauf hin, dass Seewer 2025 im Ducati-Werksteam neben Mattia Guadagnini auf dem Desmo-Crosser antreten wird. Laut unseren Recherchen ist der Deal geritzt, eine offizielle Bestätigung fehlt aber noch. Seewer meinte dazu nur kurz: «Es ist zu früh, etwas zu sagen.»

Antonio Cairoli bei der MXGP-Feuertaufe des neuen Crossers von Ducati. Wird Seewer 2025 den Desmo-Crosser fahren?

Probleme bei Guillod und Brumann

Wie bereits beim Sandrennen in Lommel (B) hatte Valentin Guillod (Honda) auch in Arnhem Probleme: Rang 16 in Rennen 1 und ein Startcrash mit anschliessendem Ausfall im zweiten Rennen.

Und auch Kevin Brumann (Husqvarna) hatte kein Glück: Nach einem frühen Ausfall in Rennen 1 kämpfte sich der Aargauer in Rennen 2 von der anfänglich 33. Position durchs Hinterfeld verpasste mit Rang 21 aber knapp die Punkteränge.

WM-Spitze rückt vor MXGP of Switzerland zusammen

Bei seinem Heimspiel konnte der Niederländer Jeffrey Herlings (KTM) vor Weltmeister Jorge Prado (GasGas) in beiden Rennen den Sieg einfahren. WM-Leader Tim Gajser (Honda) musste sich mit Rang 3 begnügen und liegt nur noch neun Punkte vor Prado.

Resultate MXGP der Niederlande in Arnhem

Quali-Rennen

Rennen 1

Rennen 2

WM-Stand nach 16 von 20 MXGP

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 801Punkte
2. Jorge Prado (E), GasGas, 792
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 766
4. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 550
5. Jeremy Seewer (CH), Kawasaki, 547
6. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 495
7. Romain Febvre (F), Kawasaki, 492
8. Kevin Horgmo (N), Honda, 359
9. Valentin Guillod (CH), Honda, 306
10. Pauls Jonass (LV), Honda, 283
26. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 34