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Aegerters Machtdemonstration

Dominique Aegerter demonstrierte in Jerez, wo wegen eines schweren Unfalls nur ein Supersport-Rennen gefahren wurde, erneut seine Überlegenheit und baute seine WM-Führung mit einem einsamen Start-Ziel-Sieg weiter aus. Randy Krummenacher und Marcel Brenner kämpften unterdessen weiter hinten mit Aegerters WM-Konkurrent Steven Odendaal.

WM-Leader Dominique Aegerter (Yamaha) hatte die beiden Supersport-Rennen in Barcelona verpasst und unterdessen in Misano (I) erfolgreich um die Krone im MotoE-Weltcup gekämpft. Diese wurde ihm aber nicht gegönnt und durch einen umstrittenen Juryentscheid verwehrt. Mit 62 Punkten Vorsprung auf Verfolger Steven Odendaal (Yamaha) hatte er aber so gute Vorarbeit geleistet, dass ihm die WM-Führung bei der Rückkehr in die Supersport-WM sicher war. Dass Odendaal in Aegerters Abwesenheit seinen Rückstand statt um befürchtete 50 Punkte lediglich um 17 Punkte verringern und Aegerter in Jerez mit einem komfortablen Polster von auf 45 Punkte antreten konnte, war dann doch überraschend.

Tragischer Unfall

In den Freitrainings am Freitag lieferten sich Aegerter und Philipp Öttl (Kawasaki) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Bestzeit. Im Qualifying war es aber der Deutsche, der sich mit 0,036 Sekunden Vorsprung zum ersten Mal in der Supersport-WM eine Pole Position sicherte. Aegerter schaffte sich mit Rang 2 aber auch gute Voraussetzungen fürs die Rennen.

 

Nach dem tragischen Unfall des 15-jährige Dean Viñales im Supersport-300-Rennen wurde das Samstags-Rennprogramm gestrichen. Der Spanier erlag seinen schweren Verletzungen.

 

Dominique Aegerter, setzte sich gleich beim Start durch, Philipp Öttl (verdeckt),  Manuel Gonzales (81) und Steven Odendaal (4) konnten nicht folgen. Foto: Reinhold Trescher

 

Aegerter unangefochten

Im einzigen Supersport-Rennen am Sonntag übernahm Aegerter gleich beim Start die Führung und setzte sich mit neuem Rundenrekord vom Feld ab. Während Öttl in den ersten Runden noch halbwegs folgen konnte, klaffte die Lücke zum Deutschen, der vom aufmüpfigen Niki Tuuli (MV Agusta) bedrängt wurde, zuletzt um über 10 Sekunden auf.

 

Odendaal, der sich lediglich für Startreihe 3 qualifiziert hatte, verbesserte sich beim Start sogleich auf die vierte Position. Als er in der zweiten Runde schwer von der Ideallinie abkam, fiel der Südafrikaner auf Rang 9 zurück, wo er sich sogleich in Positionskämpfe verwickelte. Mit Rang 9 verlor er wieder 17 Punkte auf Sieger Aegerter, der damit seinen Vorsprung im WM-Klassement erneut auf 62 Zähler ausbauen konnte.

 

Dominique Aegerter siegte überlegen vor Philipp Öttle und Niki Tuuli (r.). Foto: Reinhold Trescher

 

10. Sieg und wohl eine Vertragsverlängerung

Aegerter: „Ich möchte diesen Sieg Dean Viñales, seiner Familie und seinen Freunden widmen. Im Rennen war es sehr heiss. Ich kam gut weg und konnte den Holeshot verbuchen. Nach der ersten Runden hat mir die Crew bereits 0,3 Sekunden Vorsprung angezeigt. Da dachte ich mir: Gut, dran bleiben! So konnte ich den Vorsprung Runde um Runde auf über 10 Sekunden ausbauen und meinen zehnten Sieg mit einem schönen Wheelie feiern. In der WM konnten wir den Vorsprung auch wieder ausbauen. Es stehen noch sechs Rennen aus. Wir werden die Wärme hier noch etwas geniessen, bevor wir nach Portimão weiterziehen, wo am kommenden Wochenende bereits die nächsten Rennen anstehen. Ich fühle mich wohl bei Ten Kate! Niemand hätte anfangs Saison erwartet, dass wir so viele Siege zusammen feiern könnten. So wird es voraussichtlich auch für 2022 mit Ten Kate in der Supersport-WM weitergehen. “

 

Randy Krummenacher, verlor beim Start Plätze und stürzte bei seiner finalen Attacke. Foto: Reinhold Trescher

 

Krummenacher: Kampf mit Odendaal und Sturz

Randy Krummenacher (Yamaha) der neu im italienischen CM Racing Team für den verletzten Luca Bernardi (Yamaha) antritt, ist sichtlich erstarkt und hatte bei seiner Premiere im neuen Team in Barcelona bereits einen ersten Sieg verbucht. In Jerez mischte er auch vorne mit und stellte sich mit 0,261 Sekunden Rückstand auf Öttls Bestzeit in der zweiten Startreihe auf.

 

Krummenachers Start war aber nicht optimal, er fiel auf Rang 10 zurück. Krummenacher: „Leider geriet ich sofort in die Mitte einer grossen Gruppe von Fahrern und verlor Zeit, die ich nicht mehr aufholen konnte. Da ich Probleme mit dem Grip hatte, konnte ich nicht pushen und nicht mehr herausholen. Tatsächlich war ich 1,5 Sekunden langsamer als in allen anderen Sessions des Wochenendes. In der letzten Runde war ich Zehnter, direkt vor mir waren Manzi und Odendaal. Wir waren alle drei dicht beieinander und ich versuchte, wenigstens in meiner Gruppe Erster zu werden. Aber beim Überholen wurde ich abgeworfen und mein Rennen endete am Boden!“

 

Marcel Brenner: Rang 11

Marcel Brenner (Yamaha) hatte in Barcelona geglänzt und sein erstes Top-5-Resultat in der Supersport-WM eingefahren. Für Jerez hatte er sich viel vorgenommen, denn er liebt diese Strecke. Der 24-jährige Berner fuhr in der Superpole mit 1,5 Sekunden Rückstand Rang 15 ein. Ins Rennen war er gut gestartet und arbeitete sich rasch auf Rang 11 ans Hinterrad von Krummenacher vor. Lange konnte er in der Gruppe die um Rang 8 kämpfte mit Odendaal, Stefano Manzi (Yamaha) und Krummenacher mithalten. Zuletzt musste er aber etwas abreissen lassen. Schliesslich wurde er nach einem Kampf mit Jules Cluzel (Yamaha) auf Rang 12 verwiesen, rückte durch den Sturz von Krummenacher aber wieder auf Rang 11 vor.

 

Brenner kämpfte lange mit Steven Odendaal sowie Randy Krummenacher mit und zählt inzwischen auch schon zu den Toppiloten. Foto: Reinhold Trescher

Frossard: Rang 20

Supersport-Rookie Stéphane Frossard (Yamaha) war in Jerez nicht recht auf Touren gekommen. Mit 3,5 Sekunden Rückstand in der Superpole reichte es dem Bieler nur gerade für den 33. und letzten Startplatz. Im Rennen arbeitete er sich stetig vorwärts und belegte schliesslich Rang 20 mit gut einer Minute Rückstand auf Aegerter. Zum letzten Punkterang fehlten ihm immerhin 22 Sekunden.

 

Bilder: SpoRTfoto Trescher

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