Aegerter: WM-Rang 6
Domi Aegerter ist Stammgast im Parc fermé! Nach Rang 2 in der Superpole fand er den Weg als bester Privatfahrer in Barcelona noch dreimal dorthin und verbesserte sich in der WM auf den 6. Rang!
Der vierte Platz in Assen (NL) hatte Superbike-Rookie Dominique Aegerter (Yamaha) viel Vertrauen gegeben. Der Aufsteiger gehört nun definitiv zu den Spitzenpiloten. Dies bewies der Schweizer in Barcelona in der Superpole eindrücklich und sicherte sich sensationell den zweiten Startplatz. Aegerter strahlte: «Nur Bautista war noch etwas schneller. Wir haben also ein starkes Paket geschnürt. Die zwei Long Runs gestern haben auch ganz gut funktioniert. Mein Team feierte in Barcelona die letzten zwei Jahren ein Podium. Ich bin zwar immer noch ein Rookie und muss erst noch lernen, mit allem umzugehen. Aber mit meinen 32 Jahren habe ich auch viel Erfahrung. Ich werde in Rennen 1 und im Superpole-Rennen mit Bautista und Rea zwischen zwei Legenden starten. Mal sehen, was herauskommt.»
Restart aus Reihe 3
Aegerter kam beim Start zu Rennen 1 gut weg und reihte sich hinter Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati), Jonathan Rea (Kawasaki) und Michele Rinaldi (Ducati) an vierter Stelle ein. Noch in der ersten Kurvenkombination wurde er aber von den Yamaha-Werkspiloten Andrea Locatelli und Toprak Razgatlioglu auf Rang 6 verwiesen. Bis zum Rennabbruch wegen einem Sturz von Randy Krummenachers MotoE-Hauptkonkurrent Eric Granado (Honda) in Runde 3 hatte Aegerter noch eine Position eingebüsst und musste für den Neustart von Position 7 aus der dritten Reihe starten.
Diese Position konnte Aegerter mit einem guten Start verteidigen. Der Emmentaler kämpfte fast während des ganzen Rennens mit Locatelli und Axel Bassani (Ducati) um die vierte Position. Bassani konnte der Domifighter in der Schlussphase noch bezwingen. Der klare Sieg ging an Bautista. Razgatlioglu knöpfte sich in der letzten Runde Rea vor und Aegerter wurde 0,2 Sekunden hinter Locatelli Fünfter.
Mehr erwartet
Aegerter: «Um ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass ich etwas mehr erwartet hätte. Ich musste hart um meine Position kämpfen. Es war wichtig, ein Auge auf das Reifenmanagement zu haben. Also habe ich versucht, die Reifen so gut wie möglich zu schonen. Dennoch hatte ich gegen Ende des Rennens ein wenig mit dem Verlust von Grip am Hinterreifen zu kämpfen. In dieser Hinsicht müssen wir uns für morgen noch etwas verbessern. Hoffentlich können wir dann ein besseres Ergebnis erzielen.“
Turbulentes Superpole Rennen
Auch im Superpole-Rennen vom Sonntag kam Aegerter sehr gut weg, wurde beim Sprint bis zur ersten Kurve aber mehrfach überholt und reihte sich hinter Bautista, Rinaldi, Rea, Sam Lowes (Kawasaki) und Razgatlioglu an sechster Position ein. Nach Razgatlioglu drängte sich bald auch Aegerter frech an Lowes vorbei.
Als es in der Schlussphase leicht zu regnen begann, wurde es im Verfolgerfeld hinter dem enteilten Bautista nochmals hektisch: Rea stürzte und Razgatlioglu erbte Rang 2. Aegerter musste sich Lowes, Locatelli und Iker Lecuona (Honda) geschlagen geben und wurde nur gerade 0,9 Sekunden hinter dem drittplatzierten Locatelli Sechster. Mit dem Startplatz in der zweiten Reihe hatte er sich immerhin auch fürs zweite Rennen eine ordentliche Ausgangslage geschaffen.
Aegerter unterliegt in Startphase
Auch in Rennen 2 drängten sich trotz eines guten Starts von Aegerter bereits vor Kurve 1 einige Fahrer vorbei. «Ich hatte einen guten Start, aber leider keine gute erste Runde,» fasste Aegerter die Startphase zusammen. «Ich fiel auf den elften Platz zurück, wo ich mich nicht sehen wollte und wo wir auch nicht hingehören. Dort ist man in einer Gruppe gefangen, in der es schwierig ist, seinen eigenen Weg zu gehen.» Es dauerte eine Weile, bis sich Aegerter durchsetzen und einige Plätze gut machen konnte.
Aegerters Analyse nach Barcelona
Bautista, wurde nur in der ersten Runde kurz von Razgatlioglu von der Spitze verdrängt feierte dann aber auch in Barcelona den Hattrick vor Razgatlioglu und Rinaldi. Aegerter konnte zum Schluss im Dreikampf um Rang 6 nicht mehr mithalten und musste sich mit Rang 8 begnügen. «Ich bin nicht unzufrieden. Wir konnten wieder wertvolle Erkenntnisse und Daten zu sammeln. Ich konnte dieses Wochenende bestätigen, dass ich in den Top 10, wenn nicht gar den Top 5 fahren kann, dass wir ein gutes Set-up haben und dass wir nicht weit von den Podestplätzen weg sind. Doch wir müssen analysieren, was heute im Rennen passiert ist, denn nach einem sehr starken Wochenende hätten wir uns für das zweite Rennen etwas mehr erwartet.»
Dennoch konnte Aegerter am Barcelona-Wochenende nach Rang 2 in der Superpole in allen drei Rennen als bester Privatfahrer in den Parc fermé. Gleichzeitig verbesserte er sich in der WM bereits auf den sechsten Rang – alle Achtung!