Aegerter: Lichtblick in Portimão

An der zweiten Runde der Superbike-WM schöpfte Aegerter wieder Vertrauen, verbesserte seine Rundenzeit massiv und konnte so wieder in den Top-10 mischen. Mit einem Hattrick kehrt die Zuversicht auch bei Weltmeister Toprak Razgatlioglu wieder zurück.
Der Saisonauftakt in Australien war für Aegerter mit drei zwölften Plätzen ein Dämpfer. „Es ist frustrierend, wenn man sich so ins Zeug legt und am Ende nicht mehr herauskommt“, gab er damals zu Protokoll. Richtig auf Touren war Aegerter auch bei den Tests ist Portimão (P) nicht gekommen: fast 2,5 Sekunden fehlten ihm da auf die Bestzeit von Weltmeister Toprak Razgatlioglu (BMW). Dennoch zeigte er sich dort auf Grund der in Aussicht gestellten Yamaha-Teile und der gesammelten Daten zuversichtlich.
Starke Superpole
Am Rennwochenende in Portimão konnte Aegerter in den Trainings vom Freitag seinen Rückstand auf die Bestzeit von Razgatlioglu zwar auf rund 1,5 Sekunden verkürzen, für mehr als Rang 15 reichte das aber weiterhin nicht.
Bis am Samstag fand Aegerter und sein GRT-Team allerdings offenbar eine Lösung. Aegerter verkürzte seinen Rückstand sensationell auf knapp 0,8 Sekunden und sicherte sich mit Rang 8 einen Platz in der dritten Startreihe. Aegerter: „Die Steigerung kam nicht von irgendwoher. Wir haben hart gearbeitet und uns verbessert. In der Superpole gelang mir eine aus meiner Sicht sehr beeindruckende Rundenzeit, auch wenn ich erwartet hätte, in der Startaufstellung weiter vorne zu stehen. Aber die Rundenzeit war gut.“ Mit seiner Zeit von 1:39,849 unterbot Aegerter immerhin die Freitags-Bestzeit von Razgatlioglu.

Aegerter strahlt: Er kam am Samstag in Portimão ordentlich auf Touren und verkürzte seinen Rückstand massiv.
Aegerter kämpft stark
In Rennen 1 war Aegerter gut weggekommen, hatte sich kurzfristig auf Rang 7 verbessert. Dabei behauptete sich er sich in einer grossen Gruppe und erreichte das Ziel schliesslich auf Rang 8. Aegerter: „Ich habe in der Gruppe vom sechsten bis zum neunten Platz gekämpft. Der achte Platz ist das Ergebnis einer guten Leistung. Ich freue mich auch für Andrea Locatelli, der es als Dritter aufs Podium geschafft hat. Wir werden uns jetzt seine Daten ansehen und versuchen herauszufinden, was er anders gemacht hat, um den Rückstand aufzuholen. Unter diesem Gesichtspunkt ist morgen alles möglich.“ Damit verweist Aegerter auf den Datenaustausch unter den Yamaha-Fahrern.

Aegerter erwischte in Rennen 1 in Portimão einen guten Start, kämpfte in der Gruppe um Rang 6 und wurde schliesslich Achter.
Starker Auftritt auch am Sonntag
Im Superpole-Rennen über 10 Runden konnte sich Aegerter in der Gruppe nicht gleichermassen behaupten und wurde bis auf Rang 14 durchgereicht.
Weil Aegerter im Superpole-Rennen nicht unter die ersten 9 gekommen war, musste er Rennen 2 von Startplatz 10 aus der vierten Reihe in Angriff nehmen. Der Start gelang nicht optimal: Der Domifighter verlor in den ersten Runden zwei Plätze. In Runde 10 musste das Rennen nach einem Sturz in Kurve 1 wegen defekter Air-Fences abgebrochen werden.
Beim Neustart über 11 Runden musste Aegerter von Position 12 aus Reihe 4 starten. Dabei verbesserte er sich bald auf Rang 10 und kämpfte lange in der Gruppe um Rang 6. In der vorletzten Runde knackte der Schweizer schliesslich die Abwehr seines Teamkollegen Remy Gardner und fuhr mit Rang 9 ein weiteres Top-10-Resultat ein.

Domi Aegerter setzte sich in Rennen 2 im Duell gegen Teamkollege Remy Gardner durch und sicherte sich Rang 9.
An der Spitze unterlag WM-Leader Nicolo Bulega (Ducati) in allen drei Rennen nach unglaublichen Schlagabtäuschen Weltmeister Razgatlioglu, der mit dem Hattrick in Portugal seinen Rückstand in der WM um 13 auf 29 Punkte.