Aegerter balgt sich mit Rea
Dominique Aegerter balgte sich in Misano mit dem sechsfachen Weltmeister Jonathan Rea und lernte viel. Ein übermotivierter Angriff von Danilo Petrucci verdarb allerdings das so gut gestartete Wochenende!
Domi Aegerter (Yamaha) der sich berechtigte Chancen auf den Platz im Yamaha-Werksteam, der durch den überraschenden Wechsel von Toprak Razgatlioglu zu BMW für 2024 frei wird, trumpfte in Misano wieder stark auf. Wenige Wochen zuvor am rechten Unterarm operiert
trat Aegerter zwar noch mit den Fäden im Unterarm an, was ihn nicht daran hinderte mit Rang 4 im ersten Training wieder ausgezeichnet ins Rennwochenende zu starten.
1. Sturz
Am Freitagnachmittag bei höheren Temperaturen, hatte Aegerter allerdings mehr Mühe und musste seinen ersten Sturz auf der R1 wegstecken. Zumindest den ersten selbstverschuldeten, denn beim Sturz in Australien hatte ihn Teamkollege Remy Gardner umgefahren. Aegerter brachte seinen Töff alleine wieder an die Box und griff wenig später wieder an.
In der Superpole sicherte sich der Schweizer Startplatz 7 in der dritten Reihe, rückte beim Start zu Rennen 1 kurzfristig sogar auf den fünften Rang hinter Bautista und Michael Rinaldi (Ducati), Razgatlioglu, Danilo Petrucci (Ducati) vor wurde dann aber von Alex Bassani (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) auf Rang 7 verwiesen.
Duell mit dem sechsfachen Meister
Petrucci verabschiedete sich nach 14 Runden ins Kies und der Kampf von Aegerter mit dem sechsfachen Weltmeister Rea spitzte sich zu: «Ich wusste nicht wirklich, was ich bei diesen Bedingungen in Bezug auf den Reifenverschleiss zu erwarten hatte, denn gestern bin ich in meinem Long Run gestürzt.»
«Ich habe hinter Rea viel gelernt. Er hat seine Position grossartig verteidigt. Ich habe auch gesehen, wie er seine Reifen geschont hat. In einigen Abschnitten war ich schneller als er. Ich glaube, ich habe ihn etwa vielmal überholt, es aber nie geschafft, die Kurve sauber zu nehmen, so dass er sofort kontern konnte. Trotzdem war es ein schöner Kampf. Fürs morgige Sprintrennen will ich wieder unter die ersten Sechs, damit ich am Nachmittage eine Reihe weiter vorne starten kann.»
Aegerter rausgekegelt
Am Sonntag bog Aegerter wieder als Fünfter in Kurve 1 ein. In Kurve 2 drängte sich Petrucci jedoch innen rein, wo gar kein Platz war, brachte Aegerter zu Sturz, der seinerseits Teamkollege Remy Gardner mit ins Verderben riss. Aegerter sprintete zu seinem Töff, setzte das Rennen fort, mehr als Rang 21 war aber nicht mehr zu retten.
Das bedeutete Startplatz 11 für Rennen 2 und viel Arbeit. Aegerter: «Abgesehen von Nackenschmerzen hatte ich mich beim Sturz zum Glück nicht verletzt. Doch es war unglaublich schwierig zu überholen und ausserdem schwand auch mein Selbstvertrauen ein wenig. Wir waren sehr zuversichtlich, eine Rolle in den Top 10 zu spielen, konnten unser Potenzial aber nicht abrufen.» Von der zwischenzeitlich 14. Position verbesserte sich Aegerter schliessslich immerhin noch auf den elften Rang. Nächste Chance: Donington (GB) am ersten Juli-Wochenende.