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Was für ein Abschied!

Aegerter Australien

Als frisch gebackener Weltmeister gabs für Domi Aegerter in Australien eine kalte Dusche. Im letzten Saisonrennen verabschiedete sich der Schweizer mit einem Sieg von der Supersport-WM.

Sein letztes Supersport-Rennwochenende vor dem Aufstieg in die Superbike-WM wollte Dominique Aegerter, der bereits in der Vorwoche in Indonesien den erneuten Titelgewinn feiern konnte, noch mal richtig geniessen. Und was ist schöner als ein Podium?

 

Am Freitag musste sich Aegerter in Australien hinter den Ducati-Piloten Nicolo Bulega und Federico Caricasulo an dritter Stelle einreihen. In der Superpole auf der nach Regenschauern abtrocknenden Piste schob sich mit Yari Montella (Kawasaki) gar noch ein dritter Italiener vor den Schweizer.

 

Regenpremiere

In Rennen 1 fiel Aegerter bei strömendem Regen zunächst auf Position 6 zurück, schien zwischenzeitlich aber ums Podest kämpfen zu können. Mit nachlassenden Reifen fiel er dann aber wieder auf Rang 6 zurück.

 

Aegerter Australien

Im Regen konnte Aegerter in Australien nicht ganz vorne mitmischen und stritt sich mit Baldassarri (7) um die Plätze 4 – 6.

 

An der Spitze duellierten sich Montella und Caricasulo um den Sieg, wobei Caricasulo in der letzten Runde überbremste und stürzte. Montella stand als Sieger vor Bulega und Can Öncü (Kawasaki) erstmals auf dem Podest. Aegerter rückte auf Rang 5 vor und erklärte: «Das war mein erstes Regenrennen in der Supersport-WM. In den letzten fünf Runden trocknete die Piste leicht ab und meine Reifen begannen etwas zu rutschen. Es war nicht einfach, die Linie zu halten. Morgen haben wir aber noch einmal eine Chance. Ich will mein letztes Supersport-Rennen geniessen und mein Bestes geben, um diese unglaubliche Saison mit einem weiteren Highlight zu beenden.»

 

Aegerter Australien

In Rennen 2 hatte Aegerter (77) einen heissen Spitzenkampf mit Baldassarri (verdeckt), Bulega (11) und Caricasulo (64).

 

Meisterlicher Abschluss

In Rennen 2 konnte der Weltmeister seine Position beim Start verteidigen und übernahm bereits nach einer Runde die Führung. Es folgte ein unglaublicher Schlagabtausch mit Lorenzo Baldassarri (Yamaha) mit mehr als zehn Überholmanövern. Auch Caricasulo mischte mit. Als der sich mit seinem Landsmann duellierte, gelang es Aegerter, sich an der Spitze abzusetzen.

 

 

Im Ziel feierte der Weltmeister seinen 17. Supersport-Sieg in dieser Saison und schrieb damit weiter Geschichte. Dazu hatte sich Aegerter die meisten Polepositions gesichert, den Best Lap Award gewonnen sowie Ten Kate zum Sieg in der Teamwertung und Yamaha zum Sieg der Konstrukteurswertung verholfen.

 

Seinen Vorsprung auf Baldassari baute Aegerter in Australien trotz der Nullrunde von Most (CZ) auf gewaltige 110 Punkte aus. Öncü, der in Rennen 2 von seinem Teamkollegen Montella zu Fall gebracht wurde, verliert als WM-Dritter bereits 234 Punkte! Aegerter: «Ich glaube nicht, dass wir die Saison noch besser hätten beenden können. 17 Siege und insgesamt 19 Podiumsplätze in einer Saison sind eigentlich unfassbar.»

 

Zeit für den Aufstieg!

«Natürlich wäre es schön, bei Ten Kate zu bleiben. Aber für mich war es immer das Ziel, in die Superbike-Klasse aufzusteigen, wo die Konkurrenz und die Rivalität am grössten ist. Es ist an der Zeit, dort mein Potenzial zu zeigen und mich mit den grossen Namen zu messen, die in ihrer Karriere ebenfalls Geschichte geschrieben und Rekorde aufgestellt haben.»

 

Aegerter Australien

Ein glorreicher Abschied des zweifachen Weltmeisters aus der Supersport-WM. Auf Wiedersehen in der Superbike-WM!

 

 

Mitte Dezember wird Aegerter erstmals sein Yamaha Werks-Superbike testen. Ende Februar geht für Aegerter in Australien die Saison in der  Superbike-WM bereits wieder los.

 

Brenner: anders vorgestellt!

Nachdem Marcel Brenner (Yamaha) am Freitag mit gutem Freitraining wieder den Anschluss zu den Top 10 gefunden hatte, machte ihm das Wetter am Samstag einen Strich durch die Rechnung. Denn gemischte Bedingungen sind gar nicht sein Ding. Da fehlt ihm das Vertrauen – Startplatz 24!

 

Brenner: «Der Regen vor dem Rennen hat mir wieder Hoffnung gegeben. Doch es klappte überhaupt nicht, ein Vertrauen für das Motorrad und die Strecke aufzubauen. In fast jeder Ecke hatte ich das Gefühl, zu stürzen. Vielleicht spielt auch die Verletzung von Magny-Cours eine Rolle. Dort bin ich im Nassen schwer gestürzt.» In aussichtsloser Position liegend, rollte Brenner schliesslich zurück an die Box.

 

Australien Brenner

Bei abtrocknenden Verhältnissen hatte Marcel Brenner in Australien Probleme Vertrauen aufzubauen. Nachwirkungen vom Trainingssturz in Magny-Cours?

 

Am Sonntag wurde Brenner beim Ausbremsmanöver eines Konkurrenten auf die Curbs gedrückt und musste ins Kies, wo er fast 25 Sekunden verlor. Die Aufholjagd brachte ihn nur noch auf den 20. Rang.  Brenner: «Ich bin nicht ganz unzufrieden mit meiner ersten vollen Saison als WM-Fahrer. Abgesehen von den Überseerennen ist sie nicht schlecht gelaufen, auch wenn ich mein Ziel, mich in den Top Ten zu etablieren, verfehlt habe. Doch das Niveau ist stark gestiegen. Ausserdem lag es auch ein bisschen am Material. Ich hatte letztes Jahr ein gutes Motorrad. Aber jetzt muss der nächste Schritt kommen. Also schaue und höre ich mich um, um zu sehen, welche Optionen es gibt. Hoffentlich wird es in den nächsten Wochen mehr Klarheit darüber geben, wie es 2023 weitergeht.“

 

Resultate Supersport-WM Australien

Rennen 1
Rennen 2
WM-Endstand

 

Überblick über die Überprüfung
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