MXGP of Switzerland: Starke EM-Schweizer

Der MXGP der Schweiz über Ostern ist zweigeteilt. Die EM-Rennen und die Qualirennen der WM-Klassen vom Samstag waren beste Werbung für den Showdown vom Ostermontag. In den EM-Klassen brillierten die Schweizer Ryan Oppliger und Nico Greutmann.
Der MXGP of Switzerland in Frauenfeld und seine zahlreichen Besucher werden dieses Jahr mit bestem Frühlingswetter verwöhnt. Dazu gab es bereits am Samstag spannende Rennen zur Europameisterschaft in den Klassen EMX125 und EMX 250 mit starker Schweizer Beteiligung zu verfolgen.
Oppliger: CH-Star auf 125er-Zweitakter
Der 16-jährige Freiburger Ryan Oppliger (KTM) konzentriert sich nach dem ADAC MX Junior 85 Cupsieg von 2024 dieses Jahr auf die 125er-EM. Bei 54-Teilnehmern galt es, sich in zwei Gruppen zuerst für die Top-40, die bei den Rennen antreten können zu qualifizieren. Oppliger schaffte das mit Rang 6 in seiner Gruppe, durfte das Startgatter also als Zwölfter aussuchen.

Der aufstrebende Ryan Oppliger qualifizierte sich im Rahmen des MXGP of Switzerland in der 125er-EM als einziger Schweizer für die Rennläufe.
Oppliger hatte 2024 bei seiner EMX125-Premierein Frauenfeld bereits einen Holeshot gebucht. Damals machte er aber zu viele Fehler und war bis auf Rang 13 zurückgefallen. Wie damals entschied sich Oppliger auch diesmal für einen Platz auf der rechten Seite, kam in Rennen 1 optimal weg und setzte sich in Kurve 1 prompt durch.
Gut zweieinhalb Runden konnte sich Oppliger unter dem Jubel der Zuschauer an der Spitze behaupten. Weitere fünf Runden dauerte es, bis er auf Position 3 verwiesen wurde. Dann kamen jedoch gleich drei weitere Fahrer durch, die ihn auf Rang 6 verwiesen. Diese Platzierung brachte er schliesslich sicher ins Ziel.
Auf seine guten Starts angesprochen erklärt Oppliger: „Ich habe eine gute Reaktion und bin ziemlich leicht; das hilft! In den Löchern ist mein Gewicht von nur 50 kg, dann jedoch etwas problematischer. Rang 6 ist mein bisher bestes Resultat, ich bin sehr zufrieden! Vielleicht geht es aber noch etwas besser. Am Montag will ich mich wieder beim Start durchsetzen. Ein guter Start hilft schon viel. Dann gilt es, den Rhythmus zu behalten.“

Der 16-jährige Oppliger will am Ostermontag erneut einen Holeshot landen. Vielleicht reicht es dann ja sogar für einen ersten Podestplatz.
Das Ziel von Oppliger ist, diese Saison erste Podestplätze einzufahren. Vielleicht gelingt dies dem aufgestellten Nachwuchspiloten ja bereits am Ostermontag in Frauenfeld.
Greutmann auf Podestkurs
In der 250er-EM war Nico Greutmann (Husqvarna) 2024 mit zwei vierten Plätzen der beste Schweizer. Der Schaffhauser beweist auch diese Saison, dass er schnell ist. Bereit beim Saisonauftakt hatte er in Rennen 1 die Spitze übernommen, war dann aber gestützt und hatte sich verletzt. Verletzungsgeschwächt waren angestrebte Podestplätze bisher nicht möglich. Dass er wieder in Form ist, bewies Greutmann auch in Frauenfeld mit mit der drittschnellsten Trainingszeit, direkt vor dem Liechtensteiner Lionel Reichl (Husqvarna).

Nico Greutmann ist mit dem Ziel, den EM-Titel abzuräumen, in die Saison gestartet. Der ist zwar nach einem Unfall nicht mehr greifbar, Podestplätze oder gar Siege hingegen schon, ist der Schaffhauser überzeugt.
Im Rennen erwischte ADAC MX Youngsters Cupsieger Greutmann einen guten Start. Er reihte sich auf Position 2 ein, wurde im Gerangel in Kurve 2 aber von Meisterschaftsleader Janis Reisulis (Yamaha) auf Rang 3 verwiesen. Nach sechs Runden schied der Lette mit einem technischen Problem aus, so dass Greutmann Rang 2 erbte. Während der 196 cm grosse Schweizer Nachwuchspilot den Rückstand auf Sieger Augustus Frisk (KTM) halten konnte, baute er seinen Vorsprung auf den Drittplatzierten in den folgenden zehn Runden weiter aus und kam als klarer Zweiter ins Ziel.
Greutmann: „Rang 2 ist das beste Resultat, das ich in der EMX250 bisher geholt habe. Das ist eine gute Basis, auf der ich aufbauen kann. Das Ziel ist nach wie vor, zu gewinnen. Hier das bisher beste Ergebnis einzufahren, ist natürlich genial. Der Plan für morgen ist, so zu fahren, wie ich das im Training mache. Mich nicht auf Resultate zu fokussieren, sondern mein Bestes zu geben. Dann kommen die Resultate von allein.“
Reichl: Stürze
Lyonel Reichl Start ins Rennen war alles andere als gut: Der Liechtensteiner stürzte in der ersten Kurve. Von Position 33 startete er gleich zur Aufholjagd. Doch weitere Stürze kamen hinzu. In Runde 2 wurde er mit einem weiteren Schnitzer erneut auf Position 32 zurückgeworfen. Doch dann zeigte der Husqvarna-Pilot sein Potenzial stark durchs Feld und sicherte sich schliesslich mit Rang 16 noch 5 EM-Punkte. Seine Rundenzeiten belegten klar, dass Reichl in die Top-5 gehört. Am Ostermontag will er das nachholen.

Der Liechtensteiner Lyonel Reichl ist in der ersten Kurve gestürzt, weitere Schnitzer folgten. Dennoch schaffte er es bis auf Rang 16 vor.
Als weitere Schweizer folgte Artur Steffen (Honda, im Bild) auf Rang 23. Noe Zumstein (Yamaha) und Noryn Polsini (GasGas) – beide im Einsteigerbild dieses Artikels – folgten auf den Plätzen 29 und 31.
Am Ostermontag folgen am MXGP of Switzerland in Frauenfeld vor den WM-Rennen die zweiten Rennläufe der EM-Klassen. Zeitplan hier.
Resultate