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Donington: Aegerter knackt den Rekord

Aegerter Donington

Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter war auch in Donington der Schnellste. Doch dem Domifighter wurde nichts geschenkt. Der 31-Jährige kämpfte hart, um seine Serie auf 9 Siege in Folge auszubauen.

 

In Donington war WM-Leader Dominique Aegerter (Yamaha) schon lange nicht mehr gefahren. Aegerter: „Das letzte Mal war ich 2009 hier, als ich noch in der 125er-Weltmeisterschaft gefahren bin. Dieser Anlass war auch mein bisher einziges Rennen in Donington. Daher war der Start in das Wochenende kein Spaziergang.“ Im ersten Freitraining war der Oberaargauer dann auch nur sechster geworden. Allerdings trennten ihn nur gerade 0,189 Sekunden von der Bestzeit. Im zweiten Training und der Superpole war Aegerter dann auch in Donington wieder klar der Schnellste. Sein erster Verfolger in der WM, Lorenzo Baldassari (Yamaha), musste sich hingegen mit Rang 7 begnügen.

 

Aegerter Donington

Das letzte Mal fuhr Aegerter als Teenager in Donington mit der 125er vor 13 Jahren.

 

Wildes Sprintrennen

In Rennen 1 am Samstagnachmittag musste zweimal abgebrochen werden und wurde das dritte Mal als Sprintrennen über 12 Runden gestartet. Aegerter: „Es war spannend. Die ersten Runden waren sehr hektisch. Es gab viele Überholmanöver, weil jeder an die Spitze wollte.“ Aegerter hatte zwar den Start gewonnen, doch Can Öncü (Kawasaki) machte richtig Druck und zog noch in der ersten Runde an ihm vorbei. In Runde 2 war es dann Nicolo Bulega (Ducati), der den Schweizer auf Rang 3 verwies und sich an Öncü vorbei an die Spitze kämpfte. Ja auch Baldassari zog an Aegerter vorbei. In dieser hektischen Phase stürzte Bulega in Runde 2 als Leader, Baldassari erbte die Führung.

 

Bald schon kämpfte sich Aegerter an Öncü vorbei auf Rang 2 und machte sich auf die Verfolgung von Ausreisser Baldassari. Mit Rundenbestzeiten gelang ihm dies innert weniger Runden. In Runde 8 war es dann soweit. Aegerter bremste den Italiener auf die Haarnadel zu aus und verteidigte die Führung bis ins Ziel. Dritter auf dem Podest war erstmals in dieser Saison Raffaele de Rosa (Ducati).

 

Aegerter Donington

Zuletzt fing Domi Aegerter (77) auch in Donington Ausreisser Lorenzo Baldassari (7) wieder ein.

 

Konkurrenz erstarkt

In Rennen 2 setzte sich Aegerter beim Start von der Poleposition erneut durch. Doch noch in der ersten Runde war es Bulega, der Aegerter von der Spitze verdrängte. An der Spitze setzte sich eine wilde Gruppe mit Bulega, Aegerter, Federico Caricasulo (Ducati) ab und auch Baldassari gesellte sich bald zu dem Trio. Als sich Caricasulo in Runde 8 aggressiv an Aegerter vorbeidrängt, nutzte Baldassari seine Chance und verweist Aegerter auf die vierte Position.

 

Aegerter brauchte einige Runden, um sich wieder zu fangen. Als Baldassari aber an Caricasulo vorbeizog und diesen abzuschütteln drohte, zog auch der Schweizer am Ducati-Piloten vorbei. Der WM-Leader brauchte einige Runden, um die entstandene Lücke zum Führungsduo Bulega/Baldassari zu schliessen.

 

Aegerter reagiert sofort

In der Schlussphase geriet Bulega unter Druck und Baldassari zog am Ducati-Piloten vorbei. Aegerter bremste sich noch in derselben Runde vor der Haarnadel-Kurve auch an Bulega vorbei auf die zweite Position. Der Weltmeister schloss rasant zum neuen Leader auf und bremste sich in der nächsten Runde gleichenorts auch an Baldassari vorbei. In der Folge liess er den Italiener in der Schlussphase nicht mehr bis auf Schlagdistanz heran und feiert einen weiteren Sieg vor Baldassari und Bulega.

Aegerter Donington

In Donington feiert Dominique Aegerter auf seiner unglaublichen Siegesserie weiter.

 

Aegerter: „Das heutige Rennen bot wieder viel Spannung. Die Konkurrenz hat unglaublich zugenommen. Es war interessant zu sehen, wo die Stärken der anderen Hersteller liegen. An manchen Stellen der Strecke waren sie schneller als wir. Deshalb war das Überholen auch nicht so einfach. Das betraf vor allem Caricasulo und Bulega, während ich aus dem gestrigen Rennen genau wusste, wo ich an Baldassarri vorbeigehen konnte. Ich habe auf den richtigen Moment gewartet, um meine Manöver sauber ausführen zu können, und das hat sich ausgezahlt.“

 

Mit dem neunten Sieg in Folge egalisierte er den Rekord von Andrea Loccatelli. Aegerter: „Die Tatsache, dass ich heute den 2020er Rekord von Andrea Locatelli eingestellt habe, ist für mich wie ein wahr gewordener Traum. Es ist auch das Ergebnis unserer harten Arbeit in den Wintermonaten, als wir uns super auf die neue Saison vorbereitet haben. Ich habe hart trainiert und das Team hat das Motorrad sehr konkurrenzfähig gemacht. Das ist es, was den Spass am Rennsport ausmacht.“ Im WM-Klassement konnte Aegerter in Donington seinen Vorsprung auf Verfolger Baldassari auf 64 Punkte ausbauen. Der drittplatzierte Bulega liegt bereits 125 Punkte zurück. Doch es stehen noch 14 Rennen an, in denen viel passieren kann

 

Aegerter Donington

In Donington knackte Aegerter mit dem neunten Sieg in Folge Andrea Locatellis Rekord.

 

Brenner: Top 10 und Sturz

Marcel Brenner (Yamaha) hatte sich in der Superpole Startplatz 10 gesichert, obwohl er mit einem Schaltproblem kämpfte. In Rennen 1 konnte der 24-Jährige Berner diesen Startplatz zunächst aber nicht ausnutzen. Brenner: „Leider wiederholte sich der Fehler beim Schalten. Weil ich den zweiten Gang nicht einlegen konnte kam ich lediglich als 20. in die erste Kurve.“ Doch Brenner blieb ruhig, arbeitete sich stetig nach vorne, profitierte von einigen Stürzen und kam schliesslich auf Rang 10 ins Ziel. Brenner: „Ich bin froh, dass ich es am Ende in die Top Ten geschafft habe. Das war Schadensbegrenzung, es hätte schlimmer kommen können. “

 

Brenner Donington

Marcel Brenner kämpfte in Donington stark, doch auch hier war das Glück nicht auf seiner Seite.

 

Leider kam es am Sonntag in Rennen 2 auch tatsächlich schlimmer: Nach gutem Start war Brenner in der Haarnadelkurve zu weit gegangen und auf Rang 18 zurückgefallen. Doch der Berner arbeitete sich rasch wieder vor und liebäugelte schon wieder mit einem weiteren Top-10-Ergebnis.

 

Brenner: „Vor mir konnte Hannes Soomer in einem schnellen Richtungswechsel den Gang nicht einlegen. In diesem Moment habe ich wirklich nicht damit gerechnet, und als ich von rechts nach links wechselte, hatte ich auch keine Chance, die Linie zu ändern. Ich war einfach zu nah dran. Der anschliessende Abflug war ziemlich heftig, denn wir waren dort mit rund 200 km/h unterwegs. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Trotzdem ärgere ich mich über das verpasste Top-Ten-Ergebnis.“

 

Resultate Supersport-WM, Donington (GB)

Rennen 1
Rennen 2
WM-Stand

Überblick über die Überprüfung
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