Seewer: Schadensbegrenzung beim MXGP von Portugal
Jeremy Seewer hatte sich nach seinem Sturz in Argeninien zwar erholt, musste beim MXGP von Portugal aber doch festststellen, dass er noch nicht ganz auf der Höhe ist.
Nachdem Jeremy Seewer (Yamaha) in Argentinien sturzbedingt seinen ersten Nuller seit März 2020 hinnehmen musste, reiste er motiviert zur vierten WM-Runde nach Portugal. Seewer: „Ich bin zurück in die Schweiz gegangen. Das war zwar nicht der Plan, doch nach dem Sturz nahm ich mir eine Auszeit, um mich zu erholen, Freunde zu treffen und ein paar Tage ein normales Leben zu führen. Ich konnte mich ziemlich gut erholen. Ich mag die Strecke in Agueda freute auf das Wochenende», erklärte Seewer im Vorfeld.
Kein optimaler Start ins Wochenende
Doch der Yamaha-Werkspilot mischte weder in den Trainings noch im Qualirennen ganz vorne mit. Mit Rang 5 war die Ausgangslage aber noch dennoch gut. In Rennen 1 reihte sich Seewer dann auch an vierter Position ein, konnte das Tempo der Leader Jorge Prado (GasGas) und Brian Bogers aber nicht mitgehen. Der Schweizer und sein Teamkollege Glenn Coldenhoff wurden schliesslich von WM-Leader Tim Gajser (Honda) auf die Plätze 4 und 5 verwiesen.
Seewer: Schadensbegrenzung
In Rennen 2 kam der 27-Jährige gut vom Start weg. Er verlor bei einem Schnitzer in der ersten Kurve einige Plätze, kämpfte sich aber sofort wieder auf Rang 5 vor. Auf der Jagd nach Pauls Jonass (Husqvarna) blieb der Zürcher Unterländer in der Schlussphase allerdings am Hinterrad des Letten hängen, stürzte und musste sich schliesslich mit Rang 7 begnügen.
Seewer: «Am Samstag spürte ich bereits, dass ich nach dem Sturz in Argentinien noch nicht ganz auf der Höhe bin. Ich versuchte dennoch so viele Punkte wie möglich nachhause zu bringen. Unter diesen Umständen bin ich mehr als happy, wie es hier gelaufen ist – irgendwie schaffte ich es doch ordentlich zu punkten.» Seewer verteidigte Rang 4 in der WM-Tabelle, verliert auf Leader Gajser nach vier MXGP aber bereits 62 Punkte.
Gajser verdrängte Leader Prado in Rennen 2 von der Spitze, musste dem Spanier den GP-Sieg (Tageswertung) aber überlassen. Prado verdrängte Maxime Renaux (Yamaha), der sich nach Stürzen mit zwei elften Plätzen geschlagen geben musste, in der WM-Tabelle von der ersten Verfolgerposition.
Febvre: Knochentransplantation!
Weltmeister Jeffrey Herlings (KTM) und Vizemeister Romain Febvre (Kawasaki) fehlten im Paddock immer noch. Wobei es speziell beim Franzosen bis zu einer Rückkehr wohl noch einige Monate dauern wird. Sein beim Supercross in Paris zugezogene Schienbeinbruch musste erneut operiert werden. Dabei wurde ihm Knochen von der Hüfte ins Schienbein transplantiert!
Brumann verpasst Punkte
Schweizermeister Valentin Guillod (Yamaha) trat in Portugal nicht an und eroberte sich in der französischen Meisterschaft unterdessen mit Rang 6 und einem Laufsieg den zweiten Zwischenrang in der Tabelle. Sein Teamkollege Kevin Brumann (Yamaha) war in der MX2-Klasse am Start. Durch einen frühen Sturz in Rennen 1 verpasste er mit Rang 21 jedoch den letzten Punkterang. In Rennen 2 musste er das Rennen gar frühzeitig abbrechen und ging leer aus.
Die Frauen schlagen zu
Nach einem tollen Start kam Sandra Keller (Yamaha) in der Frauen-WM in Rennen 1 als Siebte aus der ersten Runde zurück. Nach einem Schnitzer in Runde 6 fiel sie aus den Top 10 und musste sich schliesslich mit Rang 15 begnügen. In Rennen 2 verbesserte sich Keller von der anfänglich zwölften Position stark auf Rang 9 und egalisierte damit ihr Karriere-Bestresultat.
Die Genferin Virginie Germond (KTM) punktete mit den Rängen 17 und 11 ebenfalls stark.
Gwerder: «Sehr enttäuschend!»
Nach Rang 18 im Qualirennen zur 250er-EM kam Mike Gwerder (KTM) in Rennen 1 wieder optimal vom Startbalken weg. Gwerder: «Auf der Startgeraden hob zwar dreimal das Vorderrad ab, dennoch schaffte ich es irgendwie, mich in den ersten Kurven auf Rang 4 oder 5 einzureihen. Beim ersten Sprung kollidierte ich jedoch mit einem Fahrer, der meine Linie kreuzte. Es war ein harter Sturz!»
Trotz Schmerzen fuhr der 19-Jährige das Rennen auf Rang 29 noch zu Ende. In der Nacht auf Sonntag musste er sich jedoch mehrmals übergeben und musste für das Rennen vom Sonntag mit einer Gehirnerschütterung Forfait erklären.
MXGP von Portugal in Agueda
WM-Stand nach 8 von 40 Rennen
1. Tim Gajser (SLO), Honda, 186
2. Jorge Prado (E), GasGas, 165
3. Maxime Renaux (F), Yamaha, 144
4. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 124
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 109
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 101
7. Jeremy Van Hoerebeek (NL), Beta, 99
8. Brian Bogers (NL) Husqvarna, 97
9. Alberto Forato (I), GasGas, 82
10. Thomas Olsen (DK), KTM, 73
23. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 10