Schweizermeister Dominic Schmitter (Yamaha) greift nach seiner komplizierten Handoperation in die Meisterschaft ein. Mit mehrfach geschraubter Hand, schraubt er in Dijon (F) gleich den Rundenrekord runter und lanciert mit zwei klaren Siegen die Aufholjagd erfolgreich.

Mitte März hatte sich Dominic Schmitter bei einem Trainingsunfall die rechte Hand zertrümmert. Inzwischen ist die operierte Hand so gut verheilt, dass der 24-Jährige wieder ins Renngeschehen eingreifen konnte. Den Saisonauftakt in Valencia hatte er verpasst, dort aber den Deutschen Jan Mohr auf seiner R1 antreten lassen, der promt die zwei Superbike-SM-Siege einfuhr.

Dominic Schmitters rechte Hand musste nach einem Trainingsunfall im März mit unzähligen Schrauben operiert werden. Zudem hatte er sich einen Bruch im Handgelenk und drei Sehnenrisse zugezogen.

In Dijon holte sich der Ostschweizer die Pole Position und gewann im ersten Rennen mit Rundenrekord und fast 10 Sekunden Vorsprung auf Michael Ghilardi, der Rick Gattiker in Schach hielt (beide Yamaha). Im zweiten Rennen am Sonntag bremste sich Schmitter selber ein: „Ich achtete darauf, nicht zu sehr zu pushen. Meine Hand schmerzte gestern und ermüdete, das wollte ich heute verhindern.“ Auch ohne Rekordzeit reichte es für einen weiteren Sieg und fast 15 Sekunden Vorsprung auf Ghilardi. Im Duell um Rang 3 setzte sich Michael Eigenmann (Suzuki) gegen Gattiker durch.

Ghilardi (80 Punkte) ist neuer SM-Leader vor Gattiker (58) und Schmitter (50), der dank dem Einsatz Mohr in den verbleibenden acht Rennen nur 30 statt 40 Punkte aufzuholen hat.

In der Supersport-SM sicherte sich Vizemeister Theo Clerc (Kawasaki) in Dijon die Pole Position. Eine Vierergruppe mit Clerc, Meister Damien Raemy (Yamaha), Nicolas Czyba (Yamaha) und Reto Wiederkehr (Yamaha) kämpfte um die Führung. Jeder hatte die Spitze mal übernommen. Schliesslich war es Clerc, der den Sieg mit nur gerade 0,011 Sekunden Vorsprung auf Raemy einfuhr. Czyba  verdrängte Wiederkehr in der letzten Runde knapp vom dritten Platz.

Der spannende Vierkampf fand in Rennen 2 eine Fortsetzung. Diesmal war es Raemy, der knapp vor Clerc und Czyba den Sieg einfuhr. Wiederkehr fehlten auf Rang 4 nur gerade 0,2 Sekunden zum Sieg! Raemy (90 Punkte) holte sich die SM-Führung von Clerc (86) zurück. Czyba (68) belegt Rang 3 vor Wiederkehr (52).

Damien Raemy gewinnt am Sonntag vor Theo Clerc (l.) und Nicolas Czyba (r.).

Im Yamaha R3-Cup trat in Dijon Marcel Brenner, der ansonsten die Moto2-Europameisterschaft bestreitet, als Gaststarter an. Brenner kam in beiden Rennen als Führender ins Ziel, wird für die Meisterschaft wie Langstrecken-WM-Pilot Robin Mulhauser aber nicht gewertet. Unter den Cup-Teilnehmern gab es erwartungsgemäss wieder enge Positionskämpfe und Windschatten-Duelle.

Der Franzose Tom Berçot, der beim Saisonauftakt in Valencia (Bericht hier) bereits zwei Siege eingefahren hatte, sicherte sich mit 0,002 Sekunden Vorsprung auf den Bieler Stéphane Frossard einen weiteren Sieg. Der Deutsche Alan Kroh komplettierte das Podest mit 0,037 Sekunden Rückstand.

Samstags-Podium: Marcel Brenner gewinnt vor Tom Berçot (2. v.r.), Stéphane Frossard (2. v.l.), Alan Kroh (r.) und Robin Mulhauser (l.)

Im zweiten Rennen konnte sich Kroh absetzten und den Sieg einfahren. Berçot setzte sich im Duell um Rang 3 knapp gegen Frossard durch. Im Zwischenklassement führt Berçot (95 Punkte) vor Kroh (77) und Frossard (67).

Marcel Brenner vor Alan Kroh, Pedro Fragoso, Stephane Frossard und Robin Mulhauser