Lüthi Rücktritt: definitiv!
Wir haben es gestern bereits prognostiziert, jetzt ist es definitiv: Tom Lüthi hängt den Helm an den Nagel. Im deutschen Prüstel GP-Team wird er künftig als Sportchef seine Erfahrungen weitergeben und Noah Dettwiler als Manager auf dem Weg in die WM begleiten.
Tom Lüthi tritt zurück. Er wird per Ende 2021 seine Zeit als Moto2-Rennfahrer beenden. Der 34-Jährige wird per sofort das Management des Nachwuchsrennfahrers Noah Dettwiler übernehmen und ab 2022 als Sportchef des Deutschen Rennteams PrüstelGP agieren. Zurückblicken kann Tom Lüthi auf 19 Jahre, in denen er in verschiedenen Kategorien ein Teil der Weltspitze des Motorradsports war, sowie auf einen Weltmeister- und zwei Vizeweltmeistertitel.
Tom Lüthi wird seine aktive Karriere in der Moto2-Weltmeisterschaft per Ende 2021 beenden. Gefällt wurde der Entscheid nicht zuletzt auch im Sinne der neuen Aufgaben, welche der ehemalige 125ccm-Weltmeister teilweise per sofort übernehmen will – so beispielsweise als Manager im Bereich des Nachwuchsrennsports.
Wehmut und Vorfreude spielen bei der Entscheidung mit
Der Entscheid des Rücktritts per Ende 2021 und somit die Beendigung des Vertrags mit dem SAG Racing Team sei «sinnvoll, gut überlegt und legitim», so Daniel M. Epp, der Tom Lüthi während dessen Profikarriere fast 20 Jahre lang als Manager begleitet hat. Legitim sei der Entscheid hinsichtlich des Alters und vor allem auch der langen Profi-Karriere von Tom Lüthi, in der er stets an der Weltspitze stand, so Epp weiter. Sinnvoll sei er in Anbetracht der Möglichkeiten, die dem Schweizer als erfahrenen Rennfahrer und Experten offenstehen.
Tom Lüthi bleibt der MotoGP erhalten
Diese Möglichkeiten sind bereits bei der Verkündung des Rücktritts konkret: Tom Lüthi wird per sofort das Management des Nachwuchsrennfahrers Noah Dettwiler übernehmen. Dettwiler bestreitet zurzeit den Red Bull Rookies Cup sowie die CEV Moto3 Junioren-Weltmeisterschaft mit dem Ziel, in absehbarer Zeit in die Moto3 Weltmeisterschaft aufzusteigen. Der 17-Jährige gilt als das vielversprechendste Nachwuchstalent im Schweizer Motorrad-Strassenrennsport. Nach Ende der Saison 2021 wird Tom Lüthi zudem auch das Amt als Sportchef des aufstrebenden Deutschen Rennteams PrüstelGP übernehmen, welches in der Moto3 Weltmeisterschaft sowie ab 2022 voraussichtlich auch mit Noah Dettwiler in der CEV Moto3 Junioren-WM aktiv ist. So möchte Tom Lüthi die Synergien nutzen und mit seiner Erfahrung dazu beitragen, den Motorradrennsport in der Schweiz auch zukünftig zu erhalten.
Die Saison 2021 soll «mit viel Freude» beendet werden
Tom Lüthi war seit 2003 jedes Jahr als aktiver Motorradrennfahrer ein Teil der Motorrad-WM. In dieser Zeit sicherte er sich einen Weltmeistertitel (2005, 125ccm) sowie zwei Vizeweltmeistertitel (2016 und 2017, Moto2). Dank langjährigen Partnern und einem stabilen Umfeld konnte der heute 34-Jährige konstant an der Weltspitze des Rennsports mithalten – und obwohl der Entscheid des Rücktritts nun gefällt ist, wolle er die letzten Rennen geniessen und seine aktive Zeit in der Moto2-WM «mit viel Freude, Ehrgeiz und mit voller Motivation» beenden, so Tom Lüthi. In der Moto2-WM stehen bis zum Saison-Ende voraussichtlich noch sieben Rennen auf dem Kalender.
Tom Lüthi: «Natürlich ist mir der Entscheid nicht leichtgefallen. Die Motorrad-Weltmeisterschaft war fast 20 Jahre lang mein zweites Zuhause und der grösste Teil meines Lebens. Ich durfte grossartiges Teamwork erleben, grosse Erfolge feiern und in teilweise natürlich auch schwierigeren Zeiten unglaublich viel über den internationalen Strassenrennsport und dessen Hintergründe lernen. Auch wenn ich von meiner aktiven Karriere Abschied nehme, bin ich froh, dies nicht vom Paddock und vom Motorradsport an sich tun zu müssen. Jahrelang habe ich um Erfolg, um Spitzenplätze und um schnelle Rundenzeiten gekämpft. Das werde ich auch in Zukunft tun, nur eben nicht mehr als Rennfahrer, sondern in anderen Rollen. In all den Jahren habe ich gesehen, wie entscheidend ein professionelles, stabiles Umfeld und die eigene Entwicklung für den sportlichen Erfolg ist – deshalb freue ich mich sehr darauf, mein Wissen sowie meine Erfahrungen weitergeben zu dürfen und dabei auch weiterhin mit einigen meiner langjährigen Partner zusammenzuarbeiten.»